Pressespiegel 17/18
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Re: Pressespiegel 17/18
Von Marcel Allemann, Davos
Letzte Saison kam es zum unschönen Abschied aus Davos. Nun wirft Beat Forster mit Biel seinen Ex-Club aus dem Playoff. Der 35-Jährige im Interview.
Beat Forster, was hat Biel besser gemacht als Davos?
Ich denke, wir haben in der Offensive cleverer agiert als Davos. Es gelang uns, Davos ins Leere laufen zu lassen und müde zu machen. Sie haben es versucht und kamen zu keinem Ertrag, wir dagegen erhielten unseren Ertrag.
Für Sie muss dies, nachdem Davos letzte Saison Ihren Vertrag kündigte und Ihr Abgang unschön war, eine besondere Genugtuung sein?
Nein, es ist keine Genugtuung. Ich bin bei Biel und wir haben eine Serie gewonnen, aber es geht weiter. Wir haben mit dem Halbfinal ein Zwischenziel erreicht. Jetzt steht das nächste Ziel an. Wir haben uns vor dieser Saison vorgenommen, so weit wie möglich zu kommen.
Aber ist es nicht doch speziell, ausgerechnet gegen Davos zu gewinnen?
Es ist in erster Linie speziell, mit dem EHC Biel nach so langer Zeit wieder im Halbfinal zu stehen. Das einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass ich bei Biel Sicherheit in die Verteidigung gebracht habe, die sie bei Davos möglicherweise vermisst.
Also doch ein Gefühl von süsser Rache?
Schadenfreude verspüre ich sicher keine. Eine solche wäre Fehl am Platz. Aber wie gesagt: Ich konnte bei Biel mit meiner Erfahrung in der Defensive eine gewisse Ruhe und Stabilität reinbringen, die sie in Davos, so denke ich, vemisst haben. Daher weiss ich nicht, ob sie beim HCD bezüglich meiner Personalie diesen Entscheid nochmals gleich fällen würden, wie sie es damals getan haben.
Wie sehen Sie die Ausgangslage im Halbfinal gegen Lugano?Es liegt an uns selber. Wenn wir unser Spiel spielen, haben wir gegen jeden Gegner eine Chance. Wir sind eine Mannschaft, in der jeder für den anderen einsteht und wir wollen noch mehr erreichen.
Wie will Biel nun Lugano schlagen?
Das verrate ich doch nicht..
Jetzt dürfen Sie sich dann mit Maxim Lapierre herumschlagen…
Wieso sollte ich? Nein, wir wollen Eishockey spielen und nicht reden. Erstens verstehe ich ihn jeweils gar nicht, denn so gut ist mein Englisch auch nicht und dann versteht er mein Deutsch ja auch nicht. Also ist es besser, er geht mir aus dem Weg oder ich ihm. Ich will Eishockey spielen, wenn er reden will, dann soll er ins Fernsehen gehen.
Als Sie vor der Saison sagten, «warum nicht mit Biel Meister werden?», dachten viele, Sie hätten vor diesem Interview zehn Bier getrunken. Aber nun wurde Biel Dritter in der Quali und steht im Playoff-Halbfinal. Warum haben Sie gespürt, dass ein Exploit möglich ist?
Es gibt zwei Optionen. Entweder steigt man in die Meisterschaft, um nicht abzusteigen oder um diese zu gewinnen. Ich bin einer, der die Meisterschaft gewinnen will, seit eh und je. Ich habe den Weg von Biel in der letzten Saison mitverfolgt und sah, wie Stabilität in diese Mannschaft reingekommen ist. Ja klar, ich habe den Mund ein wenig voll genommen und alle haben mich danach ausgelacht. Aber ich habe nicht nur geplaudert, sondern auch Leistung abgeliefert und bin nun extrem stolz auf die Mannschaft und den Verein, dass sie realisiert haben, was es braucht, um eine Playoff-Serie zu gewinnen..
Letztendlich fehlen nun noch acht Siege zum Meistertitel…
Hey, Sie können ja rechnen (lacht). Ja, es fehlen noch acht, das ist so. Aber wir müssen jetzt nicht zu weit denken, sondern Match für Match und Sieg für Sieg ansteuern.
Letzte Saison kam es zum unschönen Abschied aus Davos. Nun wirft Beat Forster mit Biel seinen Ex-Club aus dem Playoff. Der 35-Jährige im Interview.
Beat Forster, was hat Biel besser gemacht als Davos?
Ich denke, wir haben in der Offensive cleverer agiert als Davos. Es gelang uns, Davos ins Leere laufen zu lassen und müde zu machen. Sie haben es versucht und kamen zu keinem Ertrag, wir dagegen erhielten unseren Ertrag.
Für Sie muss dies, nachdem Davos letzte Saison Ihren Vertrag kündigte und Ihr Abgang unschön war, eine besondere Genugtuung sein?
Nein, es ist keine Genugtuung. Ich bin bei Biel und wir haben eine Serie gewonnen, aber es geht weiter. Wir haben mit dem Halbfinal ein Zwischenziel erreicht. Jetzt steht das nächste Ziel an. Wir haben uns vor dieser Saison vorgenommen, so weit wie möglich zu kommen.
Aber ist es nicht doch speziell, ausgerechnet gegen Davos zu gewinnen?
Es ist in erster Linie speziell, mit dem EHC Biel nach so langer Zeit wieder im Halbfinal zu stehen. Das einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass ich bei Biel Sicherheit in die Verteidigung gebracht habe, die sie bei Davos möglicherweise vermisst.
Also doch ein Gefühl von süsser Rache?
Schadenfreude verspüre ich sicher keine. Eine solche wäre Fehl am Platz. Aber wie gesagt: Ich konnte bei Biel mit meiner Erfahrung in der Defensive eine gewisse Ruhe und Stabilität reinbringen, die sie in Davos, so denke ich, vemisst haben. Daher weiss ich nicht, ob sie beim HCD bezüglich meiner Personalie diesen Entscheid nochmals gleich fällen würden, wie sie es damals getan haben.
Wie sehen Sie die Ausgangslage im Halbfinal gegen Lugano?Es liegt an uns selber. Wenn wir unser Spiel spielen, haben wir gegen jeden Gegner eine Chance. Wir sind eine Mannschaft, in der jeder für den anderen einsteht und wir wollen noch mehr erreichen.
Wie will Biel nun Lugano schlagen?
Das verrate ich doch nicht..
Jetzt dürfen Sie sich dann mit Maxim Lapierre herumschlagen…
Wieso sollte ich? Nein, wir wollen Eishockey spielen und nicht reden. Erstens verstehe ich ihn jeweils gar nicht, denn so gut ist mein Englisch auch nicht und dann versteht er mein Deutsch ja auch nicht. Also ist es besser, er geht mir aus dem Weg oder ich ihm. Ich will Eishockey spielen, wenn er reden will, dann soll er ins Fernsehen gehen.
Als Sie vor der Saison sagten, «warum nicht mit Biel Meister werden?», dachten viele, Sie hätten vor diesem Interview zehn Bier getrunken. Aber nun wurde Biel Dritter in der Quali und steht im Playoff-Halbfinal. Warum haben Sie gespürt, dass ein Exploit möglich ist?
Es gibt zwei Optionen. Entweder steigt man in die Meisterschaft, um nicht abzusteigen oder um diese zu gewinnen. Ich bin einer, der die Meisterschaft gewinnen will, seit eh und je. Ich habe den Weg von Biel in der letzten Saison mitverfolgt und sah, wie Stabilität in diese Mannschaft reingekommen ist. Ja klar, ich habe den Mund ein wenig voll genommen und alle haben mich danach ausgelacht. Aber ich habe nicht nur geplaudert, sondern auch Leistung abgeliefert und bin nun extrem stolz auf die Mannschaft und den Verein, dass sie realisiert haben, was es braucht, um eine Playoff-Serie zu gewinnen..
Letztendlich fehlen nun noch acht Siege zum Meistertitel…
Hey, Sie können ja rechnen (lacht). Ja, es fehlen noch acht, das ist so. Aber wir müssen jetzt nicht zu weit denken, sondern Match für Match und Sieg für Sieg ansteuern.
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- Hockeygott
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Re: Pressespiegel 17/18
Man spürt in der ganzen Schweiz was hier gewachsen ist über die Jahre und das Interview von "Stéph la Chef" im welschen TV war Weltklasse und Hühnerhaut pur! Was dann die Experten darauf im Studio noch zufügten punkto Organisation, Staff, VR und Junioren machte mich Stolz und Glücklich! Ich danke vor allem auch dem Staff im Sommertraining ... wie die die Jungs geschliffen haben! Konditionelle Schwächen - auch in der hohen Luft von Davos - Fehlanzeige! Welle um Welle rollte an und wenn man dann das Spiel kontrolliert sieht das sehr strukturiert und überlegt aus um dann innert Bruchteilen von Sekunden wieder Tempo aufzunehmen und den Gegner an die Wand zu drücken! Da wurde auf ALLEN Stufen hervorragende, ja meisterliche Arbeit von ALLEN geleistet! Die Lorbeeren hohlen sich jetzt die Spieler auf dem Eis und der Coaching-Staff an der Bande - doch der Dank der ganzen Region Seeland sowie den zugewanderten Sympathisanten in der Schweiz gehört Euch allen! Danke für diese Emotionen von denen wir Euch vieles zurückgeben in den nächsten Spielen um euch weiterzutragen auf unserem gemeinsamen Weg!
- Joda
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Re: Pressespiegel 17/18
Hoppla von unseren ärgsten Gegner kommen solche Kommentare...
Na ja, zuerst mal den Zett schlagen...Biel dominiert davos heute abend. sie spielen sehr SCB like. Antti hat diesem Team sehr viel taktisches können vermittelt. wäre super ein final mit dem ehc.
was auch auffällt ist, dass alle Juniorenteam von Biel in den Halbfinals vertreten sind. da wird vieles richtig gemacht. steinegger ist ein schlauer Fuchs und ein top Sportchef.
Gratulation nach Biel.
Das war ein starkes Stück was Ihr da abgeliefert habt. Davos muss man (wenn auch dezimiert) zuerst schlagen.
- kuseli
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Re: Pressespiegel 17/18
Der EHC Biel ist keine graue Maus mehr
Der Klub stellt erstmals seit 28 Jahren eines der besten vier Eishockeyteams des Landes. Weitherum staunt man – und in Biel wird das Hoch als Momentaufnahme verstanden.
Seit dem Abpfiff ist schon fast eine halbe Stunde vergangen, doch Stéphanie Mérillat hat Mühe, sich zu sammeln. Die Vizepräsidentin des EHC Biel küsst erst den Captain Mathieu Tschantré und gibt dann ein Radiointerview, in dem sie sagt, sie könne ihre Gefühle kaum beschreiben, ihr sei gleichzeitig heiss und kalt. Ein bisschen musste man sich am Donnerstagabend in Davos um Mérillats Gesundheit sorgen, aber ihre aufrichtige Begeisterung zeigte, welche Bedeutung dieser Abend für diesen Klub hat. Erstmals seit 28 Jahren qualifizierte sich Biel für die Play-off-Halbfinals, es ist eine erstaunliche Leistung, eine, die eigentlich niemand dem Klub zutraute.
«Schläpfer war eine sehr dominante Figur. Wir hatten Respekt davor, wie es ohne ihn sein würde.»
Der EHC Biel war lange Jahre eine graue Maus der Liga, geprägt vom nicht medienscheuen Trainer Kevin Schläpfer, dem in der öffentlichen Wahrnehmung fast übersinnliche Fähigkeiten zugeschrieben wurden, weil es ihm gelang, den Klub in der NLA zu halten. Ohne ihn würde das Bieler Gebilde zusammenkrachen, das war der Glaube in der Branche, und ein bisschen war er das auch in Biel. Deshalb verweigerte der Klub dem Coach im Herbst 2015 den Wechsel zur Nationalmannschaft, ehe er ihn ein Jahr später entlassen musste. Der Geschäftsführer Daniel Villard sagt: «Schläpfer war eine sehr dominante Figur. Wir hatten Respekt davor, wie es ohne ihn sein würde.» Nun verlaufen die Entwicklungen des Klubs und des Trainers, deren Schicksale einst unverrückbar verknüpft schienen, diametral: Biel ist im Aufstieg begriffen, Schläpfer entzaubert und in Kloten unter Beschuss. In der Retrospektive wirkt es fast so, als habe Schläpfer Biel auf eine seltsame Art und Weise plombiert.
Die Wette Törmänens
Beerbt worden ist Schläpfer von Antti Törmänen, dem Finnen, der 2013 mit dem SC Bern Meister wurde. Törmänen wurde im Dezember auch darum eingestellt , weil er auf sich selbst wettete: Der von den Bieler Klubführung als ebenbürtig betrachtete und NHL-erfahrene Zweitkandidat Tom Rowe hatte auf Sicherheit gepocht, auf einen fixen Vertrag bis 2019. Törmänen dagegen unterschrieb bis Saisonende, seinen Vertrag verlängerte er sich mit dem Erreichen des Play-off automatisch.
Der Bieler Aufschwung, die Nachhaltigkeit des Projekts, ist in erster Linie der Verdienst des Sportchefs Martin Steinegger und des Geschäftsführers Villard. Doch was der gewiefte Kommunikator Törmänen bei dieser limitierten Mannschaft bewirkt hat, ist erstaunlich. Er hat dem Team ein neues Selbstverständnis eingeimpft, welches der Stürmer Robbie Earl so beschreibt: «Wir haben diesen inneren Glauben, diese Gelassenheit. Wir werden nicht nervös, nicht überheblich, nicht panisch.»
In diesem Moment eines der besten vier Eishockeyteams der Schweiz: der EHC Biel. (Bild: Gian Ehrenzeller / Keystone)
In diesem Moment eines der besten vier Eishockeyteams der Schweiz: der EHC Biel. (Bild: Gian Ehrenzeller / Keystone)
Die Frage ist, wie weit Törmänen diese Equipe bringen kann, was der Erfolg wert ist. In der Halbfinalserie gegen Lugano sind die Bieler nicht Aussenseiter, zumal das Kollektiv reichlich Steigerungspotenzial hat, beim Torhüter, bei den Special Teams – und im Gegensatz zu ihrem Widersacher sind auf Bieler Seite alle Schlüsselspieler gesund. Finanziell wird der Exploit ein paar hunderttausend Franken abwerfen, doch was wird er auslösen in der Stadt? Villard sagt: «Wir hoffen, dass eine Euphorie spürbar wird. Dass es uns hilft im Kampf um Zuschauer und Sponsoren.» Villard sagt das nicht ohne Grund. Obwohl der Verein alle Erwartungen übertrifft, kämpft er mit Akzeptanzschwierigkeiten. In der Qualifikation besuchten durchschnittlich 5369 Zuschauer die Heimspiele; es ist der vierttiefste Schnitt der Liga vor Kloten, Ambri und Davos. Villard sagt: «Biel ist ein schwieriges Pflaster, das Publikum ist anspruchsvoll. Es wäre schön, wenn es uns gelänge, konstant 6000 Menschen anzuziehen.»
Nur ein Zwischenhoch?
Das würde Mittel generieren, helfen, die positive Entwicklung voranzutreiben, die sich nicht nur auf die erste Mannschaft beschränkt: Die Mini-Top-Junioren wurden gerade Meister, die Elitenovizen sind einen Sieg vom Play-off-Final entfernt, die Elitejunioren stehen im Halbfinal. Doch bei aller Euphorie sagt Villard auch: «Wir liegen mit unserem Budget irgendwo zwischen Platz 7 und 10. Ohne Mäzen wird sich daran so schnell nichts ändern. Der Wirtschaftsstandort Biel hat gewisse Limiten.» Es ist dem Klub in den letzten Jahren gelungen, den Etat von 9 auf 14 Millionen zu schrauben. Das ist bemerkenswert, doch die Konkurrenz hantiert teilweise mit deutlich mehr Geld.
Die Momentaufnahme macht das umso erstaunlicher. Es erstaunt auch die Reife, mit der die Bieler mit ihrem Erfolg umgehen. Der Sportchef Steinegger sagt: «Es ist schön, das zu erleben. Aber es werden wieder andere Zeiten kommen, es wird nur schon ein Kampf sein, auch in der nächsten Saison die Play-off-Qualifikation zu schaffen.»
Es sind Sorgen für andere Tage, denn auch Steinegger sieht den Bieler Weg in dieser Saison als noch nicht abgeschlossen. Der EHC Biel war drei Mal Schweizer Meister, zuletzt 1983 unter Kent Ruhnke, aber das war vor der Einführung des Play-off, in den Final hat es der Klub noch nie geschafft. Vielleicht sollte jemand die Vizepräsidentin Mérillat seelisch auf dieses Szenario vorbereiten.
Der Klub stellt erstmals seit 28 Jahren eines der besten vier Eishockeyteams des Landes. Weitherum staunt man – und in Biel wird das Hoch als Momentaufnahme verstanden.
Seit dem Abpfiff ist schon fast eine halbe Stunde vergangen, doch Stéphanie Mérillat hat Mühe, sich zu sammeln. Die Vizepräsidentin des EHC Biel küsst erst den Captain Mathieu Tschantré und gibt dann ein Radiointerview, in dem sie sagt, sie könne ihre Gefühle kaum beschreiben, ihr sei gleichzeitig heiss und kalt. Ein bisschen musste man sich am Donnerstagabend in Davos um Mérillats Gesundheit sorgen, aber ihre aufrichtige Begeisterung zeigte, welche Bedeutung dieser Abend für diesen Klub hat. Erstmals seit 28 Jahren qualifizierte sich Biel für die Play-off-Halbfinals, es ist eine erstaunliche Leistung, eine, die eigentlich niemand dem Klub zutraute.
«Schläpfer war eine sehr dominante Figur. Wir hatten Respekt davor, wie es ohne ihn sein würde.»
Der EHC Biel war lange Jahre eine graue Maus der Liga, geprägt vom nicht medienscheuen Trainer Kevin Schläpfer, dem in der öffentlichen Wahrnehmung fast übersinnliche Fähigkeiten zugeschrieben wurden, weil es ihm gelang, den Klub in der NLA zu halten. Ohne ihn würde das Bieler Gebilde zusammenkrachen, das war der Glaube in der Branche, und ein bisschen war er das auch in Biel. Deshalb verweigerte der Klub dem Coach im Herbst 2015 den Wechsel zur Nationalmannschaft, ehe er ihn ein Jahr später entlassen musste. Der Geschäftsführer Daniel Villard sagt: «Schläpfer war eine sehr dominante Figur. Wir hatten Respekt davor, wie es ohne ihn sein würde.» Nun verlaufen die Entwicklungen des Klubs und des Trainers, deren Schicksale einst unverrückbar verknüpft schienen, diametral: Biel ist im Aufstieg begriffen, Schläpfer entzaubert und in Kloten unter Beschuss. In der Retrospektive wirkt es fast so, als habe Schläpfer Biel auf eine seltsame Art und Weise plombiert.
Die Wette Törmänens
Beerbt worden ist Schläpfer von Antti Törmänen, dem Finnen, der 2013 mit dem SC Bern Meister wurde. Törmänen wurde im Dezember auch darum eingestellt , weil er auf sich selbst wettete: Der von den Bieler Klubführung als ebenbürtig betrachtete und NHL-erfahrene Zweitkandidat Tom Rowe hatte auf Sicherheit gepocht, auf einen fixen Vertrag bis 2019. Törmänen dagegen unterschrieb bis Saisonende, seinen Vertrag verlängerte er sich mit dem Erreichen des Play-off automatisch.
Der Bieler Aufschwung, die Nachhaltigkeit des Projekts, ist in erster Linie der Verdienst des Sportchefs Martin Steinegger und des Geschäftsführers Villard. Doch was der gewiefte Kommunikator Törmänen bei dieser limitierten Mannschaft bewirkt hat, ist erstaunlich. Er hat dem Team ein neues Selbstverständnis eingeimpft, welches der Stürmer Robbie Earl so beschreibt: «Wir haben diesen inneren Glauben, diese Gelassenheit. Wir werden nicht nervös, nicht überheblich, nicht panisch.»
In diesem Moment eines der besten vier Eishockeyteams der Schweiz: der EHC Biel. (Bild: Gian Ehrenzeller / Keystone)
In diesem Moment eines der besten vier Eishockeyteams der Schweiz: der EHC Biel. (Bild: Gian Ehrenzeller / Keystone)
Die Frage ist, wie weit Törmänen diese Equipe bringen kann, was der Erfolg wert ist. In der Halbfinalserie gegen Lugano sind die Bieler nicht Aussenseiter, zumal das Kollektiv reichlich Steigerungspotenzial hat, beim Torhüter, bei den Special Teams – und im Gegensatz zu ihrem Widersacher sind auf Bieler Seite alle Schlüsselspieler gesund. Finanziell wird der Exploit ein paar hunderttausend Franken abwerfen, doch was wird er auslösen in der Stadt? Villard sagt: «Wir hoffen, dass eine Euphorie spürbar wird. Dass es uns hilft im Kampf um Zuschauer und Sponsoren.» Villard sagt das nicht ohne Grund. Obwohl der Verein alle Erwartungen übertrifft, kämpft er mit Akzeptanzschwierigkeiten. In der Qualifikation besuchten durchschnittlich 5369 Zuschauer die Heimspiele; es ist der vierttiefste Schnitt der Liga vor Kloten, Ambri und Davos. Villard sagt: «Biel ist ein schwieriges Pflaster, das Publikum ist anspruchsvoll. Es wäre schön, wenn es uns gelänge, konstant 6000 Menschen anzuziehen.»
Nur ein Zwischenhoch?
Das würde Mittel generieren, helfen, die positive Entwicklung voranzutreiben, die sich nicht nur auf die erste Mannschaft beschränkt: Die Mini-Top-Junioren wurden gerade Meister, die Elitenovizen sind einen Sieg vom Play-off-Final entfernt, die Elitejunioren stehen im Halbfinal. Doch bei aller Euphorie sagt Villard auch: «Wir liegen mit unserem Budget irgendwo zwischen Platz 7 und 10. Ohne Mäzen wird sich daran so schnell nichts ändern. Der Wirtschaftsstandort Biel hat gewisse Limiten.» Es ist dem Klub in den letzten Jahren gelungen, den Etat von 9 auf 14 Millionen zu schrauben. Das ist bemerkenswert, doch die Konkurrenz hantiert teilweise mit deutlich mehr Geld.
Die Momentaufnahme macht das umso erstaunlicher. Es erstaunt auch die Reife, mit der die Bieler mit ihrem Erfolg umgehen. Der Sportchef Steinegger sagt: «Es ist schön, das zu erleben. Aber es werden wieder andere Zeiten kommen, es wird nur schon ein Kampf sein, auch in der nächsten Saison die Play-off-Qualifikation zu schaffen.»
Es sind Sorgen für andere Tage, denn auch Steinegger sieht den Bieler Weg in dieser Saison als noch nicht abgeschlossen. Der EHC Biel war drei Mal Schweizer Meister, zuletzt 1983 unter Kent Ruhnke, aber das war vor der Einführung des Play-off, in den Final hat es der Klub noch nie geschafft. Vielleicht sollte jemand die Vizepräsidentin Mérillat seelisch auf dieses Szenario vorbereiten.
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Re: Pressespiegel 17/18
MOMENTS OF GLORY
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Re: Pressespiegel 17/18
Du hast den Meistertitel für die ZSC-Frauen erwartet? Kann da nicht mitreden, ich verfolge das Dameneishockey zu wenig.schoelli hat geschrieben:Wie nicht anders erwartet:
https://www.srf.ch/sport/eishockey/nati ... e-gebuesst
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Re: Pressespiegel 17/18
Ai ai ai, ursprünglich ging es um etwas gaaaanz anderes :Mike hat geschrieben:Du hast den Meistertitel für die ZSC-Frauen erwartet? Kann da nicht mitreden, ich verfolge das Dameneishockey zu wenig.schoelli hat geschrieben:Wie nicht anders erwartet:
https://www.srf.ch/sport/eishockey/nati ... e-gebuesst
...national-league/news-aus-der-national-league-hiller-fuer-schwalbe-gebuesst
Super SRF: Derselbe Link wird für einen zweiten Bericht verwendet?!
MOMENTS OF GLORY
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Re: Pressespiegel 17/18
FALLS sich der EHCB für die Champions League qualifizieren sollte, was durchaus möglich ist, dann sind die Daten der Spieltage bereits bekannt:
Spieltag 1: 30./31. August
Spieltag 2: 1./2. September
Spieltag 3: 6./7. September
Spieltag 4: 8./9. September
Spieltag 5: 9./10. Oktober
Spieltag 6: 16./17. Oktober
Da die Meisterschaft meistens 1./2. Woche September beginnt, kann man die Champions League-Spiele auch als bessere Vorbereitungsspiele bezeichnen.
Spieltag 1: 30./31. August
Spieltag 2: 1./2. September
Spieltag 3: 6./7. September
Spieltag 4: 8./9. September
Spieltag 5: 9./10. Oktober
Spieltag 6: 16./17. Oktober
Da die Meisterschaft meistens 1./2. Woche September beginnt, kann man die Champions League-Spiele auch als bessere Vorbereitungsspiele bezeichnen.
- CH
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Re: Pressespiegel 17/18
Habe es gerade "durchstudiert". Wenn ich es richtig verstanden habe, qualifiziert sich Biel nur dann nicht, wenn der Final Lugano - ZSC heisst. Ansonsten sind wir dabei.Port Oilers hat geschrieben:FALLS sich der EHCB für die Champions League qualifizieren sollte, was durchaus möglich ist, dann sind die Daten der Spieltage bereits bekannt:
Spieltag 1: 30./31. August
Spieltag 2: 1./2. September
Spieltag 3: 6./7. September
Spieltag 4: 8./9. September
Spieltag 5: 9./10. Oktober
Spieltag 6: 16./17. Oktober
Da die Meisterschaft meistens 1./2. Woche September beginnt, kann man die Champions League-Spiele auch als bessere Vorbereitungsspiele bezeichnen.
#29 Ich bin noch nie in eine Saison gestartet ohne das Ziel zu haben, Schweizer Meister zu werden.
- Port Oilers
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Re: Pressespiegel 17/18
Ja, so ist es. Oder anders ausgedrückt: Wenn der SCB im Final ist, ist der EHCB zu 100% dabei, ob die Halbfinal-Playoff-Serie verloren geht oder nicht. Mit entscheiden kann der 3. Platz in der Regular Season.CH hat geschrieben:Habe es gerade "durchstudiert". Wenn ich es richtig verstanden habe, qualifiziert sich Biel nur dann nicht, wenn der Final Lugano - ZSC heisst. Ansonsten sind wir dabei.
Bei einer Final-Qualifikation des EHCB ist eh alles klar.
- Joda
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Re: Pressespiegel 17/18
Für die, welche das Sportpanorama von gestern mit Toni noch nicht gesehen haben:
https://m.srf.ch/sendungen/sportpanoram ... 25-03-2018
https://m.srf.ch/sendungen/sportpanoram ... 25-03-2018
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Re: Pressespiegel 17/18
sympatischer auftritt! "ich muss im bus doch noch etwas essen! das spiel beginnt um 20.15 Uhr, bis dann bin ich verhungert! ich weiss nicht wie die anderen das machen" geile siech!
"Man vergibt 100 % der Schüsse, die man nie macht" - Wayne Gretzky
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Re: Pressespiegel 17/18
Wer kümmert sich um überflüssige Rechnerei? Biel wird Meister!Port Oilers hat geschrieben:Ja, so ist es. Oder anders ausgedrückt: Wenn der SCB im Final ist, ist der EHCB zu 100% dabei, ob die Halbfinal-Playoff-Serie verloren geht oder nicht. Mit entscheiden kann der 3. Platz in der Regular Season.CH hat geschrieben:Habe es gerade "durchstudiert". Wenn ich es richtig verstanden habe, qualifiziert sich Biel nur dann nicht, wenn der Final Lugano - ZSC heisst. Ansonsten sind wir dabei.
Bei einer Final-Qualifikation des EHCB ist eh alles klar.
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