Der Kader der Seeländer unter der Lupe
Konstanz, Erfahrung und der eigene Nachwuchs stehen beim EHC Biel im Fokus
Die meisten NL-Teams haben ihre ersten Testspiele absolviert, es ist also höchste Zeit, einen Blick auf die Kader zu werfen. Heute ist der EHC Biel-Bienne an der Reihe.
Die Seeländer starten am 16. September in die neue Spielzeit. Dann treffen sie auswärts auf den Lausanne HC.
Import-Spieler
Harri Säteri (G - 1989) - 2022/23
Victor Lööv (D - 1992) - 2023/24
Alexander Yakovenko (D - 1998) - 2024/25
Toni Rajala (LW/RW - 1990) - 2023/24
Jere Sallinen (LW/C - 1991) - 2023/24
Jesper Olofsson (LW/RW - 1992) - 2023/24
In Lausanne werden die Bieler, insofern alle Spieler gesund sind, mit sechs Imports auflaufen. Mit Victor Lööv, Alexander Yakovenko, Toni Rajala und Jere Sallinen sind vier bekannte Gesichter dabei. Martin Steinegger hat den Kader zusätzlich mit Harri Säteri und Jesper Olofsson verstärkt. Olofsson unterschrieb bereits im Dezember des letzten Jahres. Säteri stiess im Sommer zum Team, nachdem sich Juho Olkinuora trotz Unterschrift in Biel für einen Wechsel zu den Detroit Red Wings entschied. Die Seeländer verfügen also über ein sehr starkes Import-Sextett, das zu einem grossen Teil auch in der Saison 2023/24 auf dem Eis stehen wird, hat doch nur Säteri einen Kontrakt über eine Saison.
Harri Säteri (G - 1989) - 2022/23
Joren van Pottelberghe (1997) - 2023/24
Simon Rytz (1983) - 2022/23
Prozentual die grössten Veränderungen im Kader der Seeländer gab es auf der Goalie-Position. Elien Paupe verliess die Bieler genauso wie Verstärkungsspieler Dimitri Shikin. Stattdessen wechseln Simon Rytz und Harri Säteri nach Biel. Für Rytz ist es eine Rückkehr, durchlief er doch schon einige Nachwuchsstufen beim EHCB und stand zudem zwischen 2013 und 2017 bei den Bielern in der National League zwischen den Pfosten. Mit Säteri konnte Sportchef Martin Steinegger einen absoluten Top-Shot verpflichten. Der Finne gewann in der vergangenen Saison sowohl Olympia- als auch WM-Gold. In der KHL überzeugte er mit einer Fangquote von 92.6%.
Zudem haben die Bieler natürlich noch Joren van Pottelberghe unter Vertrag. Der eigentliche Stammtorhüter erholt sich derzeit noch von einem Kreuzbandriss, den er sich in der vergangenen Saison zugezogen hatte. Er fällt voraussichtlich noch bis Ende Jahr aus. Das ist auch der Grund, weshalb die Bieler einen Import-Goalie verpflichtet haben.
Verteidiger
Noah Delémont (2002) - 2022/23
Beat Forster (1983) - 2022/23
Noah Schneeberger (1988) - 2022/23
Yanick Stampfli (2000) - 2022/23
Victor Lööv (1992) - 2023/24
Luca Christen (1998) - 2023/24
Robin Grossmann (1987) - 2023/24
Yannick Rathgeb (1995) - 2023/24
Alexander Yakovenko (D - 1998) - 2024/25
Der EHC Biel verfügt über eine sehr erfahrene Verteidigung. Mit Robin Grossmann, Beat Forster und Noah Schneeberger sind gleich drei Spieler über 30 Jahre alt. Auch Victor Lööv gehört mit 29 Jahren zu den erfahrenen Akteuren. In der Defensive hat sich im Vergleich zur letzten Saison nicht viel verändert. Luca Christen ist neu zum Team gestossen, ansonsten präsentierte der EHCB keine neuen Verteidiger. Er ersetzt Kevin Fey, der zum HC Ajoie gewechselt ist.
Martin Steinegger hat in der Defensive bereits einen grossen Teil des Kaders für die Saison 2023/24 zusammen, bevor der Startschuss zur Saison 2022/23 überhaupt gefallen ist, laufen bei den Bielern doch nur gerade vier Verträge aus.
Stürmer
Damien Brunner (RW/LW - 1986) - 2022/23
Theo Beglieri (F -2001) 2022/23
Jérémie Bärtschi (RW - 2002) 2022/23
Etienne Froidevaux (C - 1989) - 2022/23
Elvis Schläpfer (C - 2001) - 2022/23
Ramon Tanner (C - 1999) - 2022/23
Toni Rajala (LW/RW - 1990) - 2023/24
Jere Sallinen (LW/C - 1991) - 2023/24
Jesper Olofsson (LW/RW - 1992) - 2023/24
Luca Hischier (C/RW - 1995) - 2023/24
Tino Kessler (C/RW - 1996) - 2023/24
Fabio Hofer (RW - 1991) - 2023/24
Mike Künzle (RW/LW - 1993) - 2023/24
Luca Cunti (C - 1989) - 2024/25
Gaëtan Haas (C - 1992) - 2025/26
Auch im Sturm laufen zum Ende der Saison 2022/23 nur gerade sechs Verträge aus. Im Seeland bleibt also der grosse Kern der Mannschaft über die kommende Spielzeit hinaus zusammen. Mit Michael Hügli, Lilian Garresus und Gilian Kohler haben drei Schweizer die Seeländer verlassen. Hügli wurde durch Jesper Olofsson ersetzt und die anderen beiden Stürmer durch Theo Beglieri und Jérémie Bärtschi. In Biel setzt man also weiterhin auf die Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Der Abgang von Miks Indrasis fällt nicht ins Gewicht, da er im vergangenen Februar als zusätzlicher Import für die Endphase der Saison verpflichtet wurde.
Die Offensive der Seeländer ist mit Top-Spielern bestückt. Neben Gaëtan Haas hat der EHCB unter anderem auch die "Art-on-Ice-Linie" mit Mike Künzle, Luca Cunti und Damien Brunner unter Vertrag. Zudem konnte die Import-Fraktion um Toni Rajala und Jere Sallinen mit Jesper Olofsson zusätzlich verstärkt werden. Der Schwede zeigte in der vergangenen Saison absolute Top-Leistungen, bevor er an COVID-19 erkrankte. Wir dürfen also gespannt sein, wie er sich im Trikot der Bieler präsentieren wird.
Fazit
Martin Steinegger hat eine sehr solide Truppe zusammengestellt. Er konnte nicht nur den Kern der letzten Saison zusammenhalten, der Grossteil davon hat auch einen Vertrag bis 2024. Das ist zum Beispiel auch bei fünf von sechs Import-Spielern der Fall. Die Seeländer werden also auch in der kommenden Saison ein heisser Anwärter auf einen direkten Playoff-Platz sein.
Mit drei Torhütern, neun Verteidigern und 15 Stürmern dürfte der Kader der Bieler komplett sein. Sollte es sich die Verletzungshexe in der Tissot Arena gemütlich machen, dann ist der EHCB bekannt dafür, die Löcher mit Nachwuchsspielern zu füllen. Das hat auch in der vergangenen Spielzeit gut geklappt.
Man darf also durchaus gespannt sein, was der EHC Biel aufs Eis zaubern wird. Auf dem Papier ist er zwar nicht ganz so stark, wie die Spitzenteams aus Zug und Zürich, das heisst aber nicht, dass er sie nicht ärgern kann.