Football

Hierhin kommen alle Beiträge die nichts mit Eishockey oder dem EHC Biel direkt zu tun haben.
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100%Bieler
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Re: Football

Beitrag: # 130045Beitrag 100%Bieler »

Die spinnen die Polen: http://www.ultras-tifo.net/news/949-eur ... tages.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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Neez
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Re: Football

Beitrag: # 130059Beitrag Neez »

100%Bieler hat geschrieben:Die spinnen die Polen: http://www.ultras-tifo.net/news/949-eur ... tages.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Putin auch: "Putin beschwert sich über Fan-Krawalle"
http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 38748.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Wird mir ja lustig mit ihm, wenn er versuchen wird, es 2018 besser zu machen...
http://www.bluewin.ch/de/index.php/501, ... et_id=3889
- - -
"Nein, dieser EHC Biel stinkt mir ein bisschen zu sehr nach Erfolg, um ihn im Rennen um die Playoffplätze einfach abzuschreiben."
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Re: Football

Beitrag: # 130060Beitrag Nr16 »

http://www.stern.de/politik/ausland/rus ... 40167.html
Putin will den Fokus doch nur auf Anderes als auf die Probleme in seinem Land lenken.
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rouge+jaune-1939
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Re: Football

Beitrag: # 130072Beitrag rouge+jaune-1939 »

einfach nur geil diese ir(r)en :-)

http://m.youtube.com/watch?v=mmCosY56lRI" onclick="window.open(this.href);return false;
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100%Bieler
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Re: Football

Beitrag: # 130073Beitrag 100%Bieler »

http://www.youtube.com/watch?v=wyTu8ibpp9w" onclick="window.open(this.href);return false; :)
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Sauhund
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Re: Football

Beitrag: # 130264Beitrag Sauhund »

Die Euro ist wie ein Big Mac

Ivan Ergic ist zurück in Basel – als Autor für die TagesWoche. In seinem Beitrag beschäftigt er sich auf der Folie des Falls Timoschenko mit dem Thema Sport und Politik und bezeichnet speziell die deutsche Haltung als leere Moral. Von Ivan Ergic

Kommen wir noch einmal auf Frau Timoschenko zu sprechen – jetzt, wo die deutsche Bundeskanzlerin langsam in Verlegenheit kommen könnte, wenn die Nationalmannschaft Deutschlands den Final vom Sonntag in Kiew erreicht. Denn wenn Angela Merkel, die ihr Fantum geschickt in ihre politische Agenda einzuweben weiss, nach Kiew reist, wird sie kaum darum herum kommen, auf der Haupttribüne auf jene ukrainische Regierungsspitze zu treffen, die gerade auch von der deutschen Politik so heftig kritisiert wurde für den Umgang mit der ehemaligen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko.

Der Fall der ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko hat nicht nur Osteuropa erbeben lassen, sondern auch den Westen selbst. Die Ursache ist der angeblich unrechtmässige Umgang mit Timoschenko, die im Gefängnis sitzt und die nach weit verbreiteter Meinung im Westen keinen fairen Gerichtsprozess erhalten hat. Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein gewöhnlicher Oligarch oder ein politischer Karrierist in einen Märtyrer verwandelt. Ähnlich ist es auch in Russland beim Prozess gegen Michail Chodorkowski.

Wenn man etwas kritisieren kann – und das kann man – dann müsste es die Auswahl der Richter sein, die sehr selektiv ist, wenn es um Angeklagte in politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen geht. Die osteuropäische Polit-Elite, besonders die russische, hat nicht grundsätzlich etwas gegen Tycoons, sondern nur gegen jene, die nicht im Interesse der Machthaber arbeiten. Das zeigt das Beispiel Chodorkowski, der wegen Steuerhinterziehung angeklagt wurde und nicht wegen seiner Bereicherung während der Privatisierung. Für diese Art von Raub hätten sich eigentlich fast alle russischen Oligarchen zu verantworten.
Der Zeitgeist begünstigt den Verkauf des Sports

So postpolitisch die Zeit ist, in der wir leben, so postpolitisch ist auch der Sport selbst. So wie die Theoretiker der Postmoderne darauf beharren, dass unsere Zeit apolitisch ist und dass alle Ideologien ein Ende gefunden haben, genau so zeichnen der institutionalisierte Sport und die Bürokratie den Sport als apolitisch. Es ist das Anliegen der Theoretiker, dass der Sport ausserhalb der Politik bleibt, dass der Sport den Pluralismus und Multikulturalismus integriert und gemeinsam von allen getragen wird.

Der apolitische Geist begünstigt den Verkauf des Sports. Weil alle Produkte des Sports kommerziell sind, müssen sie neutral sein, damit sie alle Märkte durchdringen können. Wie ein «Big Mac» «neutral» ist, so ist es auch die Fussball-Europameisterschaft oder die Weltmeisterschaft: Sie sind kulturell konform und universell. Der Markt soll alles regeln, weil er so natürlich und so neutral scheint, dass er frei jeglicher Ideologie im klassischen Sinn ist. Das Problem ist nur, dass der Markt die grösste Ideologie ist, die es je gab.

Die Politisierung grosser Sportanlässe ist kein neues Phänomen. Zur Zeit des Kalten Krieges war dies eine sehr beliebte Art, den Unmut über Praxis und Politik der Gastgeber auszudrücken. Boykott und Propaganda verliefen grundsätzlich der Linie der unterschiedlichen Blöcke entlang, und die Sportverbände wurden von der politischen Spitze instrumentalisiert. Als Kontrapunkt zu den olympischen Spielen wurden 1963 und 1966 die sogenannten «Ganefo-Spiele» organisiert, sowie von 1928 bis 1937 die «Volksspiele» im republikanischen Katalonien, die 1936 allerdings aufgrund des spanischen Bürgerkrieges nicht ausgetragen wurden.
Die globalen Sportanlässe folgen der Logik der Macht

Die Gesten der Sportler und Teams waren symbolisch und oft ein Teil der globalen, politischen Semiotik. Heute folgen die globalen Sportanlässe der ökonomischen Logik der Macht und der Ausbreitung der kapitalistischen Kultur des Marktes, sodass sie viel zu robust geworden sind, als dass sie sich von dieser Art der Politisierung stören liessen.

Einst waren Sport und grosse Wettkämpfe der Grund für politische Beeinflussung im klassischen Sinn. Wegen der grossen Popularität sind Sportanlässe die beste Gelegenheit für die Verbreitung von Propaganda und die Erregung von Aufmerksamkeit sowie der Grund für politische Agitation. An den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko, wo mit grosser Brutalität gegen Demonstranten vorgegangen wurde, haben die US-Sportler John Carlos und Tommie Smith bei der Medaillen-Übergabe den legendären Blackpower-Gruss gezeigt. Sie zeigten damit symbolisch der Welt die erniedrigende Lage ihrer Mitbürger in Amerika.

Erinnern wir uns daran, dass das IOC unter der Führung von Avery Brundage sie danach suspendierte, weil die Geste nicht im Sinne des olympischen Geistes war. Diesen Geist hat Brundage gezeigt, als er bei den Olympischen Spielen in Berlin nicht nur keines der Teams kritisierte, die vor Hitler salutierten und die Hand zum Hitler-Gruss streckten. Im Gegenteil. Er bezeichnete die Gesten sogar als Zeichen des Respekts.
 Der Fall Timoschenko wie auch die Fälle der chinesischen Dissidenten, scheinen als Folge der Stärkung von China und Russland ein neues Kapitel jener Zustände zu eröffnen, die wir aus dem Kalten Krieg kennen. Geopolitisches Denken und Handeln sind in den internationalen Beziehungen nichts anderes als die heuchlerische Chronik der grossen Mächte, die immer einher ging mit Idealismus, Interventionismus für Menschenrechte und der üblichen Moralisierung.
Deutschlands Weg der realen Politik und der leeren Moral

Deutschland spielt sich als Verteidiger der Menschenrechte auf, zieht damit aber die Aufmerksamkeit auf sich wie jemand, der doppelte Standards besitzt und unter dem Einfluss von globalen, politisch-ökonomischen Mächten steht. Was das Gerichtsverfahren gegen Timoschenko und ähnliche Prozesse angeht, gibt es unterschiedlichste Menschenrechtsorganisationen und engagierte Intellektuelle, die die Lage im Blick haben, falls es Vorbehalte gegen das Justizsystem gibt. Deutschland könnte der moralische Führer in Europa sein, weil es dazu über das Potenzial verfügt. Es hat sich aber entschieden den Weg der realen Politik und der leeren Moral zu gehen.


Der «Spiegel», eines der wenigen verbliebenen Magazine, das es schafft, Wahrheiten zu enthüllen, hat richtigerweise bemerkt, dass Deutschland sich nicht mit Ländern aufhalten möchte, mit denen Handelsverbindungen bestehen wie mit China oder die Rohstoffe besitzen wie Aserbaidschan. Als in Baku der Eurovision Songcontest organisiert wurde, hat Deutschland weder versucht, den Event zu boykottieren, noch auf die politischen Zustände im Land hingewiesen. Vor Wettkämpfen erhalten deutsche Sportler von ihren Verbänden ausgewählte Informationen und ein Dossier über das Gastgeberland. Es ist symptomatisch, dass politische Botschaften über Sportler transportiert werden, die in einem Alter sind, in dem sie kaum die globale Politik im Kontext verstehen und ein angemessenes politisches Verständnis haben.
Olympia in China wollte niemand boykottieren

Es versteht sich von selbst, dass die deutsche Fussball-Nationalmannschaft vor der Weltmeisterschaft 2010 nicht informiert war über den Stand der Menschen- und Arbeitsrechte in Südafrika, von denen gerade im Zuge der WM viele missachtet wurden. Sei es beim Stadionbau, der Räumung von Siedlungen, dem Ausschluss von Händlern aus der Fifa-Zone und vielen weiteren Gelegenheiten. Es ist auch nicht über die Auswirkungen des Neoliberalismus nach der Apartheid gesprochen worden, die den ärmeren Schichten kein bisschen Wohlstand gebracht hat.

Nebst all dem hat die Uefa, die sonst sehr empfindlich auf politische Beeinflussung reagiert, es im Vorfeld der Euro 2012 bei der Debatte um Timoschenko nicht für nötig befunden, die Deutschen zu kritisieren.

Die Olympischen Spiele in China hat niemand boykottiert. Die Chinesen sind zu mächtig an den globalen Börsen, um sich mit ihnen anzulegen. Die Tibet-Frage und die Menschenrechte blieben das Thema einer intellektuellen Minderheit und von Menschenrechtsorganisationen. Die heuchlerische politische und wirtschaftliche Elite des Westens profitiert einerseits vom chinesischen Markt, der ihrem Kapital und ihren Firmen unterjochte und ausgebeutete Arbeiter zur Verfügung stellt. Andererseits ist der chinesische Markt ein grosser Abnehmer ihrer Waren.
Dem heutigen Sport passt die Entpolitisierung

Weder die westlichen Sportler, noch die Firmen, welche die Infrastruktur bauten, die Technik verkauften oder Knowhow in Form von Ingenieuren lieferten, hat sich um die Menschenrechte geschert. Das ist normal, weil sie Nutzen daraus ziehen, dass der Durchschnittschinese keine Arbeits- und Menschenrechte hat.
Die postideologische Zeit bedeutet, dass die Geschichte im freien Spiel von Macht und Kapital gipfelt. Alle idealistischen Debatten sind beendet oder werden zur Farce wie das Beharren von Deutschland in der «Affäre Timoschenko». Weil der Markt und die offenen Marktverhältnisse alles regulieren, wirkt er als natürliche Ordnung, ein anderer politischer Aufbau erscheint unmöglich und die politische Ökonomie eine weit entfernte theoretische Disziplin.

Die Boykotte während des Kalten Krieges waren Teil eines ideologischen und symbolischen Kampfes zweier radikal unterschiedlicher Systeme. Doch in der Art und Weise, in der sie den Sport für politische Zwecke benutzt haben, waren sie sich sehr ähnlich.

Der heutigen Bürokratie des Sports gefällt die angebliche Entpolitisierung hervorragend. Sie passt zur Logik des freien Kapitalverkehrs, weil Sportanlässe einen Zugang haben auf alle Märkte in allen Ländern. The Show must go on.
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100%Bieler
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Re: Football

Beitrag: # 130526Beitrag 100%Bieler »

http://www.zeit.de/sport/2012-08/aachen ... nde-ultras" onclick="window.open(this.href);return false;

Scheiss Nazi-Pack! :evil:
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rouge+jaune-1939
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Re: Football

Beitrag: # 130696Beitrag rouge+jaune-1939 »

der spiegel online:


21.08.2012Schrift:
-
+
Staat vs. Fußballfans
Der unterschätzte Hooltra
Von Andrej Reisin und Rafael Buschmann

dapd
Fussballfansans, Polizisten: Stimmung nach Sicherheitshysterie auf einem Tiefpunkt
Stadionverbote, rigider Kampf gegen Pyrotechnik, nun sogar V-Leute in Fankurven - viele Ultras fühlen sich vom Staat verfolgt. Tatsächlich birgt die harte Gangart von Polizei und Fußballverbänden ein Problem: Sie stärkt die Position der aggressiven Hardliner.

Beginnen wir mit einem einfachen Vergleich: Wie viele Menschen wurden beim Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC verletzt? Kein einziger. Und wie viele Menschen kamen auf der Berliner Fanmeile beim EM-Aus der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien zu Schaden? Die Berliner Polizei schrieb 99 Strafanzeigen, 36 davon wegen einfacher und schwerer Körperverletzung. 17 Personen wurden festgenommen.

An diesen zwei Beispielen kann man erkennen, wie schief die Debatte um Sicherheit bei Fußballspielen geführt wird. Nach dem Relegationsspiel in Düsseldorf gab es dank der Live-Übertragung sowohl medial als auch in der Politik kaum noch ein Halten. Obwohl niemand verletzt wurde, beherrschte das Thema tagelang die Schlagzeilen.

"Der wichtige sachliche Dialog mit Fans, Vereinen, Politik, Polizei und Öffentlichkeit wird durch diese Form des Populismus sabotiert. Wir sind an einer faktenbezogenen Diskussion interessiert und halten den Dialog mit den Verbänden offen", schrieben die Fanbeauftragten der Lizenzvereine Ende der vergangenen Woche in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Tatsächlich wird die Sicherheitsdebatte zum Teil krude geführt: Borussia Dortmund belegte 50 Fans mit Stadionverboten für je ein Jahr, weil sie bengalische Feuer gezündet hatten - nicht im Stadion, sondern auf der Meisterfeier in der Stadt, die die Polizei später als "friedlich" eingestuft hatte. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verbot wegen der Gefahr des Abbrennens von Pyrotechnik im Sommer sogar sämtliche Testspiele türkischer Clubs in Deutschland.

"Stadionverbote nach dem Gießkannenprinzip"

Auch jenseits der Pyrotechnik steht hartes Durchgreifen hoch im Kurs: Gegen zwei Fans des FSV Mainz 05, die sich eine Auseinandersetzung mit Neonazis am Bahnhof Remagen geliefert hatten, verhängte der DFB zwei Jahre Stadionverbot. Dabei hatte FSV-Fanprojekt-Mitarbeiter Matthias Schöffel das Verhalten der Mainzer in einer ersten Stellungnahme noch als "ein deutliches Zeichen unserer Fans, wie man zu so einer Gesinnung steht", bezeichnet.

"Die Zahl der Stadionverbote, die direkt vom DFB erteilt werden, hat im Zuge der aktuellen Sicherheitsdebatte zweifelsohne zugenommen", sagt Martin Endemann von der Fanvereinigung "Bündnis aktiver Fußballfans" (Baff). Dadurch, dass die Betroffenen sich nicht äußern könnten und dem DFB die Hintergründe oft gar nicht konkret vorlägen, treffe es "nach dem Gießkannenprinzip" durchaus "auch die Falschen."

Phillip Markhardt von der Fanorganisationen "ProFans" kritisiert zudem, dass das rigorose und von vielen Fans als willkürlich empfundene Vorgehen von Verbänden und Vereinen den Hardlinern in der Fanszene nützt: "Diejenigen, die schon immer gesagt haben, 'Reden bringt doch eh nichts', fühlen sich jetzt bestätigt", so Markhardt.

Von zahlreichen Fanvertretern und Szenekennern bekommt man zu hören, dass die Stimmung nach der "Sicherheitshysterie" der vergangenen Saison an einem Tiefpunkt sei. Wenn es den Verantwortlichen nicht gelingt, die dialogbereiten Ultra-Gruppen wieder einzubinden, könnten DFB und DFL daher bald noch ein viel größeres Problem haben. Auf Nachfrage, wie denn der Plan für die Zukunft diesbezüglich aussieht, wollte die DFL keine Stellung beziehen.

Schläger-Treffen im Wald

Grundsätzlich stellt sich die Frage: Was passiert mit den mittlerweile Tausenden Fans die ein jahrelanges Stadionverbot erhalten? Die Antwort ist simpel: Zumeist bleiben sie weiterhin in ihren Gruppen und fahren nach wie vor organisiert zu jedem Heim- und Auswärtsspiel. Allerdings verbringen sie die 90 Minuten Spielzeit dann häufig an anderen Orten.

Ein szenekundiger Polizist aus Nordrhein-Westfalen sagte SPIEGEL ONLINE, dass zahlreiche der mit Stadionverboten bestraften Ultras in eine massiv neu aufkommende Hooliganszene abgedriftet sind: "Mittlerweile gibt es an jedem Wochenende etliche Treffen im Wald oder auf Feldern. Die Gruppen sind gut organisiert, es gibt sogar Geheimsprachen über Pre-Paid-Handys oder in sozialen Netzwerken", sagt der Beamte.

Genau diese Tendenzen hatte die Ultra-Bewegung eigentlich zu Beginn der 2000er Jahre gut im Griff. Schlägereien im und um das Stadion waren noch bis vor wenigen Monaten die Ausnahme, der Wettkampf zwischen den Fangruppen bezog sich auf das Durchführen von Choreographien oder Schlachtgesängen. Mit dem polizeilich legitimierten Herausdrängen von gemäßigten Führungsköpfen der Ultra-Szene aus den Fankurven werden funktionierende Gruppen-Hierarchien gesprengt. Der Raum für alte Hooligans und neue Schläger, die nachrücken können, ist derzeit sehr viel größer, als es DFB und DFL wahrhaben wollen. Der Hooltra hält Einzug.

Doch statt die Fanprojekte noch stärker einzubinden, setzt die Polizei nun sogar auf den Einsatz von V-Männern. Dabei zeigt vor allem die Entwicklung in der Pyrotechnikdebatte, dass der Abbruch von Gesprächen zu einer rigiden Form des Fan-Protests führt. Laut Markhardt "sollten sich die für die Sicherheit Verantwortlichen langsam mal fragen, ob ihre Taktik nicht völlig kontraproduktiv ist".

Mit dieser Einschätzung ist er in der Fanszenen nicht allein.
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youngstar
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Re: Football

Beitrag: # 130813Beitrag youngstar »

Del Piero wohl zu Sion. :|
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100%Bieler
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Re: Football

Beitrag: # 132494Beitrag 100%Bieler »

Der FCB schiesst den Vogel ab...
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Re: Football

Beitrag: # 132498Beitrag Rookie »

100%Bieler hat geschrieben:Der FCB schiesst den Vogel ab...
Als ob der Coach etwas dafür könnte, dass Shaqiri, Xhaka und Abraham gleichzeitig den Verein verlassen. Mostköpfe!!!
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Re: Football

Beitrag: # 135280Beitrag 100%Bieler »

Sehr gutes Interview: http://de.eurosport.yahoo.com/news/fu" onclick="window.open(this.href);return false;ßball-italiens-fußball-hat-keine-zukunft-mehr-080505588.html
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Sauhund
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Re: Football

Beitrag: # 138459Beitrag Sauhund »

Unter dem Motto «Was ich zum Thema Fussball schon lange loswerden wollte» schreiben verschiedene Autorinnen und Autoren über das, was sie an der populärsten Sportart der Welt stört – oder fasziniert. Bloggerin heute ist Denise Jeitziner*.

Bild Hier können Männer hemmungslos emotional sein: Fans von Neuchâtel Xamax feiern in Lugano den Aufstieg ihres Clubs in die Super League, 26. Mai 2007. (Keystone/Karl Mathis)

«Wenn die Freundin abhaut, kann man sich eine neue suchen. Aber was, wenn der eigene Fussballklub Konkurs geht? Den Verein wechseln? Unmöglich!» Dieser Aussage stammt nicht von irgendeinem Macho-Arsch, der so wenig im Hirn hat wie ein Tor nach Spielende; nein, dieser Satz stammt von meinem Freund.

Als sein Fussballklub Neuchâtel Xamax vor rund einem Jahr Konkurs ging, verfiel er in eine depressive Verstimmung. Er war traurig, wütend, enttäuscht und resigniert. Aus seiner Lethargie fand er erst dann wieder heraus, als der neue Verein «Neuchâtel Xamax 1912» gegründet wurde. Vor lauter Dankbarkeit kaufte er einen Solidaritätsziegelstein, was ihm die Verewigung auf der Xamax-Website einbrachte. Er war endlich wieder glücklich.

Ja, mein Freund ist ein sehr emotionaler Mensch. Er jubelt und hüpft, wenn er glücklich ist und hat manchmal sogar feuchte Augen. Wenn es nicht gut läuft, kann er vor lauter Ärger so laut schreien und mit den Fäusten aufs Sofa hauen, dass es staubt. Er ist kommunikativ, auch ungefragt, und schüttet einem sein Herz aus, wenn seine Beziehung in der Krise steckt. Die Beziehung zum Fussball meine ich.

Bei mir ist er ganz anders. Laut wird er nie. Seinen Unmut lässt er sich höchstens durch Schweigen anmerken, und über unsere Beziehung spricht er nur, wenn er dazu gezwungen wird. Mit der Aufmerksamkeit hat er es auch nicht so. Er weiss zwar noch, wie der Spieler hiess, der Xamax 1997 wegen eines Hands um den Meistertitel brachte. Um sich die Namen meiner Freunde, Nichten und Neffen zu merken, brauchte er etwa zwei Jahre. Blumen kauft er mir selten bis nie, dafür schenkte er mir ein Saisonabo für Xamax. Für Fussballmatches reist er bis nach London oder Kiew, für einen Ausflug in die Ikea ist ihm der Weg aber meist zu weit.

Ich mag Fussball auch. Die uneingeschränkte Begeisterung der Männer für Fussball ist mir jedoch ein Rätsel. Wie können sie Gefühle in allen Variationen zeigen, sobald es um Fussball geht, und zu Hause tun sie so, als seien sie so emotional und redselig wie ein Zierfisch? Wie können sie jahrelang zu ihrem Club halten, selbst wenn der nichts als eine Enttäuschung ist? Bei einer Frau wären sie längst fremdgegangen.

Die Autorin Constanze Kleis versuchte der Sache in ihrem Buch «Ballgefühle. Wie Fussball uns den Mann erklärt» auf den Grund zu gehen. Da fand sie Folgendes heraus: Beim Fussball sei alles klar strukturiert: eine Tabelle, 2 Tore, 22 Spieler und ein Ball. Und es gebe feste Regeln, die leicht zu verstehen seien. Bei Frauen sei oft das Gegenteil der Fall. Fussball dagegen sei «ein wahrer Zufluchtsort für Männer, die bei Frauen nie richtig wissen, ob sie sich gerade wieder durch Treibsand begeben und möglicherweise etwas falsch machen.» Also kurz: Weil Fussball so simpel ist, ist er ideal für Männer, währenddem Frauen manchmal etwas zu kompliziert für sie sind. Im Fussball fühlen sie sich sicher, hier können sie ihren Emotionen freien Lauf lassen, Woche für Woche, ohne Konsequenzen. In der Beziehung dagegen denken sie: Besser keine Gefühle zeigen, statt die falschen. Fanschal tragen? Unbedingt. Händchenhalten in der Öffentlichkeit? Lieber nicht. All Männer verstehen das, egal welche Mannschaft, egal welche Sprache, egal wie hoch der Alkoholpegel. Frauen nicht.

Das ergibt halbwegs Sinn. Ändern können wir Frauen daran wohl nichts. Uns bleibt nur die Hoffnung auf möglichst viele Siege, denn nach gewonnenen Fussballspielen sind die Männer meist besonders gut drauf. Das lässt sich gezielt einsetzen – für Ikea-Besuche beispielsweise. Und schliesslich mögen Männer uns am Ende doch ein bisschen mehr als den Fussball. Das haben Forscher der Universität Bristol herausgefunden. Fussballfans mussten ein Foto ihres Lieblingsteams und ein Foto der Partnerin zerschneiden. Selbst wenn die Männer vor dem Test steif und fest behauptet hatten, ihr Team genauso fest zu lieben wie ihre Frau, war ihr Stresslevel leicht höher, als sie das Foto der Partnerin zerschneiden mussten. Naja, immerhin.
Herrlich geschrieben! :lol:

Quelle: http://blog.bernerzeitung.ch/steilpass/ ... ei-frauen/
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Re: Football

Beitrag: # 138603Beitrag Sauhund »

http://blog.bernerzeitung.ch/steilpass/ ... liebhaber/

Widerlich. Zum Glück gibt's den Kommentar von René Baron.
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Re: Football

Beitrag: # 138605Beitrag youngstar »

Bild

(Zum Stuss von diesem Müller)
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