FC Bienne

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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171700Beitrag sleeper »

BT von Heute:

Lachend und scherzend liefen Spieler und Trainer zum Trainingsbeginn gemeinsam ihre Runden. «Die Löhne sind da und nach dem Sieg am Sonntag ist eigentlich jeder gut drauf», sagt Captain Kreso Ljubicic. Nicht ganz so euphorisch gibt sich Valentin Hayoz: «Die Stimmung in der Mannschaft ist ein bisschen besser», so der Mittelfeldspieler. Er habe jedoch vernommen, dass einige Spieler die Löhne noch nicht oder zumindest nicht vollständig bekommen hätten. Einen weiteren Grund für seine mässig optimistische Einstellung liefert er gleich nach: «Auf die Gehälter vom Februar müssen wir ja wiederum warten.»

Warten auf Versicherungsgeld

Bernhard Wiedmann, Berater von VR-Präsident Häfeli, bestätigt, dass «drei bis vier Spieler» die Löhne noch nicht erhalten haben. Es seien verletzte Spieler, die das Geld von der Unfallversicherung UVG bekämen. «Es ist selbstverständlich, dass wir auch ihnen die Löhne auszahlen werden, sobald das Geld von der UVG bei uns ankommt», sagt Wiedmann auf Nachfrage. Allerdings wurden diese Beträge schon früher nicht ausbezahlt. Der ehemalige Trainer Patrick Rahmen und Videoanalyst Michael Silberbauer, die mittlerweile beide beim FC Luzern engagiert sind, haben indessen noch keine Löhne erhalten. «Es ging bei den ausgelösten Bezahlungen ja in erster Linie um die Spieler», so Wiedmann. Auch bezüglich der Februar-Löhne äussert sich Häfelis Berater nur vage. «Sie werden ausbezahlt, sobald wir das benötigte Geld zur Verfügung haben.» Ob dies noch bis Ende dieser Woche geschehe, wie den Spielern zugesichert wurde (siehe BT vom Samstag), wollte Wiedmann nicht bestätigen.

Wieder zwei Punkte weniger

Am späteren Nachmittag wartete die Swiss Football League mit einer weiteren Hiobsbotschaft auf. Die Liga beschloss gestern, dem FC Biel zwei weitere Punkte aus der laufenden Meisterschaft abzuziehen, weil der Klub zum wiederholten Male gegen Auflagen der Lizenzkommission verstossen habe. Die Anzeige der SFL beruhte auf einem Termin der Lizenzadministration mit der Bieler Geschäftsstelle. Offenbar waren verlangte Unterlagen grösstenteils nicht vorhanden und auskunftsberichtigte Personen sind nicht zur Buchprüfung erschienen. Carlo Häfeli liess die Liga-Vertreter warten, er beschäftigte sich lieber mit Einzelgesprächen mit den Spielern. Um gegen den Entscheid zu rekurrieren, bleiben dem Klub fünf Tage Zeit. Wiedmann kündigte gestern bereits an, dass der Punkteabzug beim Rekursgericht der SFL angefochten werde. Gleichzeitig liess die Liga verlauten, dass der erste Punkteabzug und die Busse von 12 000 Franken nun definitiv seien. Der FC Biel verzichtete beim gefällten Entscheid unverständlicherweise auf einen Rekurs.

Heute vor dem Konkursrichter?

Noch mehr Unheil ist nicht ausgeschlossen. Die Anzeige gegen den Klub wegen der fehlenden Bestätigung der Bezahlung der Löhne und Sozialversicherungsbeiträge des Monats Januar bleibt ebenso offen, wie das Disziplinarverfahren gegen den Klubpräsidenten. Heute ist ein neuer Tag und es gibt eine neue Geschichte: Es soll nach BT-Informationen zu einem Treffen vor dem Konkursrichter kommen. Mit Konkurseröffnung?
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171712Beitrag sleeper »

BT von Heute:

Das war knapp. Quasi in letzter Sekunde hat der FC Biel gestern den Kopf noch aus der Schlinge gezogen und die Eröffnung eines Konkursverfahrens verhindert (siehe Titelseite). In anderen Belangen nimmt man es beim Bieler Challenge-League-Klub aber mit dem Einhalten von Fristen weniger genau. Bernhard Wiedmanns Auto hat die Leasingfirma vor Kurzem wegen offenen Ratenzahlungen und mehrmaliger Rückforderung eingezogen. Schon die Spieler hatten deshalb ihre Fahrzeuge zurückgeben müssen (das BT berichtete). Er habe den vereinbarten Termin vom letzten Freitag aufgrund der zahlreichen Ereignisse rund um den FC Biel schlicht vergessen, sagt der Berater des VR-Präsidenten Carlo Häfeli.
Wiedmann hat dieser Tage tatsächlich alle Hände voll zu tun. Momentan steht die Buchprüfung im Zusammenhang mit den Krankentaggeldern für verletzte Spieler an. Laut eigener Aussage war Wiedmann davon ausgegangen, dass diese Zahlungen der Versicherung nicht beim FCBiel eingegangen sind (siehe BTvon gestern), musste sich beim Durchsehen der betreffenden Dokumente aber eines Besseren belehren. Die Beträge sind sehr wohl auf dem Konto des Klubs gutgeschrieben worden, wurden aber nicht an die berechtigten Spieler weitergeleitet. «Ich bitte um ein paar Tage Geduld. Ich muss prüfen, wie viel jeder Spieler zugute hat. Das ist nicht sofort ersichtlich», sagt Wiedmann und versucht die Wogen zu glätten.

«Ich gehöre auch zur Mannschaft»
Die betroffenen Spieler sind mit ihrer Geduld aber am Ende, wie ein Spieler, der noch immer auf das Versicherungsgeld wartet, gegenüber dem BT sagt. Es könne nicht sein, dass er auf das längst beim Klub eingegangne Krankentaggeld warten müsse, während der Grossteil der gesunden Spieler mittlerweile einen Teil ihres Januarsalärs erhalten hat. «Ich gehöre auch zur Mannschaft.» Dies hat er auch Häfeli schriftlich mitgeteilt, aber noch keine Antwort erhalten. Auch das BT erreichte den Präsidenten gestern nicht.
Dafür war zu erfahren, dass Wiedmann in Gesprächen mit den Spielern einen früheren Mitarbeiter für die Unterschlagung dieser Beträge verantwortlich gemacht hat. Damit konfrontiert, verneint Wiedmann vehement:«In keiner Form würde ich jemanden beschuldigen, der vor meiner Zeit beim FCBiel tätig war. Ich habe bloss gesagt, dass ich für Versäumnisse aus der Vergangenheit nichts kann.» Wiedmann mischt aber seit Anfang Jahr beim FC mit, und als Häfelis Berater müsste er Kenntnis über das Versicherungsgeld haben, oder sich zumindest bei Häfeli darüber informiert haben.
Jedoch scheint der Überblick verloren gegangen zu sein. Fast alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle haben den Bettel hingeworfen. Auch administrativ ist der FC Biel längst im Chaos versunken. Bestes Beispiel ist der am Dienstag verhängte Punkteabzug, weil der Klub die von der Liga angeforderten Unterlagen nicht aushändigen konnte (siehe BT von gestern).
Bei zwei offenen Verfahren ist von weiteren Sanktionen auszugehen. Daniele Moro, Präsident der Disziplinarkommission der Swiss Football League, kann sich über beide Verfahren nicht äussern, da beide noch hängig sind. «Das Strafmass wird von Fall zu Fall neu beurteilt», sagt er zur allgemeinen Ausgangslage. Somit steigen die Punkteabzüge nicht automatisch mit jeder weiteren Strafe. Moro fügt aber an, dass Vorstrafen bei der Urteilsfindung grundsätzlich berücksichtigt werden, sprich einen Einfluss auf die Höhe der Sanktion haben können. Die Palette von Massnahmen reicht von Geldstrafen ohne Punktabzug bis zum Lizenzentzug.

«Bin verletzt im Stolz als Sportler»
Ein Punktabzug ist bereits rechtsgültig, zwei weitere dürften bald folgen – der vom FC Biel heute eingereichte Rekurs wird kaum Chancen haben. Für die Mannschaft, die ohnehin schwierige Zeiten durchlebt, ist diese Entwicklung äusserst bitter, wird sie doch um die Früchte ihrer Arbeit gebracht. «Ich bin in meinem Stolz als Sportler verletzt», sagt FC-Biel-Spieler Janick Kamber unmissverständlich. «Von uns wird auf dem Platz auch ein gewisses Mass an Seriosität erwartet. Da kann man das auch seitens des Vereins verlangen. Das Verhältnis sollte doch von einem Geben und Nehmen geprägt sein», führt Kamber seinen Unmut aus.
Mit dem Geben hat der FC Biel seit Längerem bekannterweise seine liebe Mühe. Auch wenn gestern der drohende Konkurs abgewendet werden konnte – bei so vielen Gläubigern ist die nächste fällige Betreibung nur eine Frage der Zeit. Bis Mitte Februar waren 19 weitere Fälle in der Höhe von rund 300 000 Franken hängig. Wiedmann gibt sich dennoch zuversichtlich, da bald weitere Investoren präsentiert werden sollen. Und Häfeli scheint noch weiter in die Zukunft zu blicken. Er hat sich kürzlich mit YB-Sportchef Fredy Bickel getroffen. Die beiden Klubs haben schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet. Details sind keine zu erfahren. Doch laut Wiedmann war es ein «schönes und gutes Gespräch». Schön und gut, zwei Adjektive, die die Vereinsführung des FC Biel trotz des sich abzeichnenden Kollaps immer noch gegen Aussen zu vermitteln versucht.
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171851Beitrag sleeper »

BT von heute:

Beim FC Biel läuft der Spielbetrieb weiter. Am Freitag bereitete sich die Mannschaft auf dem Kunstrasenplatz der Tissot Arena bei strahlendem Sonnenschein auf die Partie vom Samstagabend beim Tabellenführer Lausanne vor. Optimale Wetterbedingungen für Fussball. Wie lange noch trainiert und gespielt werden kann, steht allerdings in den Sternen.
Gross ist das Chaos hinter den Kulissen. Wie viele der von VR-Präsident Carlo Häfeli und seinem Berater Bernhard Wiedmann angekündigten Investoren tatsächlich eingestiegen sind oder noch einsteigen werden und um wen und welche Summen es sich dabei genau handelt, darüber kann ebenfalls nur spekuliert werden (das BT berichtete). Eine erfolgreiche Rettungsaktion sieht jedenfalls anders aus.
Nach den wiederholten Versprechen, die er nicht einhalten konnte, ist in der Region das Vertrauen in Häfeli verloren gegangen. Auch von der Bieler Gruppe, die gestern Abend per Medienmitteilung offiziell ihre Unterstützung gekündigt hat. «Wir ziehen uns komplett zurück, weil Carlo Häfeli nicht kooperativ ist und wir keine Möglichkeit mehr sehen, Einfluss zu nehmen», bedauert Dietmar Faes, der die Bieler Gruppe gegen aussen vertritt.
1,5 bis 2,5 Millionen fehlen
Ursprünglich hatte diese mit Häfeli vor zwei Wochen eine Vereinbarung getroffen. Schriftlich zugesichert war den Bielern eigentlich die volle Einsicht in die Buchhaltung, um von einem Spezialisten für Sanierungsfragen die Zahlen analysieren zu lassen. Die Resultate sollten dann als Entscheidungsgrundlage für eine mögliche Übernahme der Aktien dienen. Die benötigten Dokumente hat die Gruppe um Faes nie erhalten. «Wir mussten deshalb mit Erfahrungswerten arbeiten und Hochrechungen anstellen», sagt Faes. Was schliesslich völlig ungenügend war, um sich ein realistisches Bild über die aktuelle Finanzsituation des FC Biel zu machen. «Wir gehen aber derzeit von einem Fehlbetrag von rund 1,5 bis 2,5 Millionen Franken aus.»
Ein Ausweg aus der Krise ist nur schwer vorstellbar. Häfeli hatte sich erhofft, nebst den neuen Investoren auch auf die Unterstützung der Bieler Gruppe zählen und sich weiterhin auf die sportlichen Belange konzentrieren zu können. «Für uns macht es keinen Sinn, solange Herr Häfeli noch da ist», sagt Faes. Dabei wäre eine Lösung möglich gewesen. «Uns läuft aber die Zeit davon. Gespräche mit anderen Investoren haben durchaus gezeigt, dass ein FC Biel in der Challenge League machbar ist. Einige wären bereit gewesen, auch wegen des neuen Stadions, in den Klub zu investieren. Doch niemand will mit Häfeli zusammenarbeiten.»
Würde der FC Biel kollabieren, wäre dies die Chance für eine Zukunft ohne Häfeli und unter Bieler Führung. «Sollte die AG Konkurs gehen, dann ist es unser Ziel, den Klub neu aufzubauen», so Faes. Und ihn mittel- bis langfristig in die Promotion oder sogar Challenge League zu führen. «Zunächst wird aber viel wichtiger sein, der Region das verlorengegangene Vertrauen in den FC Biel zurückzugeben und ihr Wertschätzung entgegenzubringen.»
Geschäftsstelle verwaist
Keine Wertschätzung für ihre Arbeit erhielt auch die letzte noch in der Geschäftsstelle verbliebene Angestellte. Carlo Häfeli hat sie fristlos entlassen, womit das Büro ab sofort verwaist ist.
Die sportlichen News
Anpfiff zum Spiel vom Samstag im Stade Olympique de la Pontaise zwischen dem gastgebenden Leader FC Lausanne-Sport und dem FC Biel ist um 17.45 Uhr.
Auf Bieler Seite fehlen nach wie vor die verletzten Zangger, Ukoh und Kamber. Brunner musste das Abschlusstraining mit Beschwerden abbrechen und ist fraglich.
N‘Koum weist einen Trainingsrückstand auf und ist noch immer nicht mit von der Partie.
Verletzt gemeldet bei Gegner Lausanne sind Pandiani sowie Paulis, gesperrt sind Lavanchy und Monteiro, krankheitsbedingt abwesend Rushenguziminega.
Pak und Manière, welche die Vorrunde noch für den FC Biel bestritten hatten, sind in Lausanne Stammspieler.
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171886Beitrag sleeper »

BT von heute:

Es waren schöne Szenen, die sich nach Abpfiff in Lausanne abspielten. Die Mannschaft lief zu ihrem Publikum im Gästesektor, das aus gut einem Dutzend lautstarker FC-Biel-Anhänger bestand. Gemeinsam feierte man ausgelassen den tollen Sieg. «Ein grosses Dankeschön an die Fans, die weiterhin an uns glauben und uns trotz der Probleme im Umfeld unterstützen», so Trainer Petar Aleksandrov. «Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die auch nach dem 0:2 an sich geglaubt, Charakter bewiesen und alles gegeben hat.»

Lausanne startete druckvoll und hatte schon nach 40 Sekunden seine erste hundertprozentige Chance, die der in der Winterpause von Biel zu den Waadtländern transferierte Pak vergab. In der 10. Minute wurde die Gästeabwehr ein weiteres Mal mit einem Steilpass ausmanövriert, worauf Méndez Lausanne in Führung brachte. Er hätte kurz darauf nachdoppeln können, traf jedoch nur den Pfosten. Das 2:0 liess aber nicht lange auf sich warten und wurde Tatsache, als Frick zu lange mit seinem Befreiungsschlag wartete, worauf Pak dazwischen fuhr und den Ball einschieben konnte.

Abgebrühter Karlen

«Wir standen zu weit weg vom Gegner, was den spielerisch starken Lausannern entgegenkam», resümierte Aleksandrov den verpatzten Auftakt. «Ich habe meinen Spielern zugerufen, sie sollen aufsässiger sein und die Räume eng machen.» Dabei stand dem FC Biel auch das nötige Glück bei. In der 31. Minute entschied der Schiedsrichter nach einer Intervention im Sechzehnmeterraum von Bühler an Karlen auf Penalty. Waren Biel in den letzten Wochen zweimal glasklare Penaltys nicht zugesprochen worden, war dies ausgleichende Gerechtigkeit. «Als ich sah, dass ich in einer schlechten Abschlussposition war, liess ich mich von meinem Gegenspieler tackeln und fiel sofort hin», so der abgebrühte Karlen. Marchesano liess sich die Chance nicht entgehen und traf zum 1:2.

Der zündende Funken im Spiel der Bieler, die angriffen, sich gute Chancen erarbeiteten und alles für den Erfolg taten. Der Einsatz wurde vor der Pause ein zweites Mal belohnt. Nach einem Eckball von links traf Karlen aus dem Hinterhalt mit einem satten Volleyschuss. «Jeder wollte einfach sein Bestes geben, für sich, für die Mannschaft und für den FC Biel», sagte Karlen. «Die schwierige Situation im Klub hat uns als Team noch mehr zusammengeschweisst. Und wenn man mal auf dem Platz ist, dann spielen all die Probleme keine Rolle mehr und man will nur noch gewinnen.»

Dank dieser Winnermentalität wurde der Siegestreffer schliesslich Tatsache. Von Corbaz steil lanciert, düpierte Brunner die Abwehr und traf schön in die entferntere hohe Ecke. Da Sliskovic kurz darauf eine ausgezeichnete Möglichkeit ausliess, blieb es spannend. Mit vereinten Kräften und erneut Glück, als dem von Pak arg bedrängten Frick der Ball entglitt, jedoch nur an den Pfosten ging, brachten die Gäste den Sieg über die Zeit. Zur grossen Freude der Seeländer und ihrer Anhänger. «Dieser Sieg beim Tabellenführer darf als Exploit gewertet werden, nach all dem, was beim FC Biel vorgefallen ist», freute sich Corbaz. «Wir haben uns gesagt, dass wir nicht über Themen diskutieren, die wir nicht beeinflussen können und uns lieber voll auf die Arbeit auf dem Platz konzentrieren wollen.»

Weitere Versprechen

Häfelis Berater Bernhard Wiedmann stellte zwar in Abwesenheit des VR-Präsidenten die Februarlöhne sowie die diversen Spielern noch geschuldeten Beträge aus früheren Perioden «relativ kurzfristig», in Aussicht und sagte, dass ab Dienstag die Geschäftsstelle wieder besetzt sei. Auch betreffend Investoren werde man «relativ kurzfristig Lösungen präsentieren, die schlagkräftig sind», so Wiedmann. «Wir hoffen, den neuen Hauptinvestor und die beiden Nebeninvestoren bis Ende Woche oder bis zum Xamax-Spiel zu präsentieren.» Schöne Worte, von denen sich die Mannschaft nicht blenden lässt und weiter auf dem Rasen kämpfen will. «Ich hoffe, dass uns gegen Xamax noch mehr Leute unterstützen werden, denn die Mannschaft zeigt Moral und fussballerische Qualitäten», so Trainer Aleksandrov.

Im Hinblick auf das Spiel in zwei Wochen stehen diese Woche wichtige Gespräche zwischen Wiedmann und CTS-Geschäftsführer Oliver Senn sowie Stadtpräsident Erich Fehr an. Hauptthema dürfte die vom FC Biel geschuldete Miete für das Stadion sein und die drohende Gefahr, bald ohne Spielstätte dazustehen.
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Jai
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 172019Beitrag Jai »

BT hat geschrieben: Häfeli erscheint nicht – Fehr lässt Treffen platzen

VR-Präsident Carlo Häfeli lässt sich bei einem Treffen mit Stadtpräsident Erich Fehr durch seinen Berater vertreten. Gut, dass der Anwalt bald mehr Zeit hat: Er tritt als Präsident von GC Handball ab.

Eigentlich hätte gestern in einem Krisengipfel besprochen werden sollen, wie bezüglich der ausbleibenden Stadionmiete weiter gehandelt wird. VR-Präsident Carlo Häfeli liess sich jedoch durch seinen Berater Bernhard Wiedmann vertreten. Vor den Kopf gestossen, sagte Stadtpräsident Erich Fehr das Treffen kurzerhand ab.

Tissot Arena: Xamax spielt wohl

«Ich bin nicht mal überrascht, dass Häfeli nicht aufgetaucht ist», sagt Fehr. «Sein Verhalten ist unglaublich arrogant.» Dennoch wird das Heimspiel gegen Xamax am 3. April wohl in der Tissot Arena durchgeführt werden können. Dies jedoch nur, weil Fehr dem FC gut gesinnt sei und er nicht wolle, dass dieser noch tiefer falle.

Zusätzliche Ressourcen

Derweil lässt die Handballsektion des Zürcher Grasshopper Clubs verlauten, dass Carlo Häfeli das Präsidium des Leistungssportgefässes um die erste Mannschaft von GC Handball per Ende der laufenden Spielzeit abgeben wird. Der Entscheid entspreche dem Wunsch Häfelis und gäbe ihm zusätzliche Ressourcen, um sich vollumfänglich seinen übrigen Verantwortungsfelder widmen zu können. sbi/leh
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 172084Beitrag sleeper »

BT von Heute:

Vor zehn Monaten schöpfte man beim FC Biel neue Hoffnung. Vom Abstieg sollte es in neue Sphären gehen. Doch Präsident Carlo Häfeli kann seine Versprechen nur mit einer leistungsstarken Mannschaft halten. Einer Equipe, die nicht zu finanzieren ist. Der wirtschaftliche Absturz war programmiert, nun ist der Konkurs nahe. Ein Rückblick.
***
Beat Moning
30. 5. 2015
Biel steigt nach einer insgesamt schwachen Saison in die 1. Liga Promotion ab.
1. 6. 2015
Das zweitplatzierte Servette wird zwangsrelegiert. Biel bleibt in der Liga.
10. 6. 2015
Tissot Arena: Carlo Häfeli, der neue starke Mann beim FC Biel, wird den Medien vorgestellt. Er hat sich zuvor die Aktienmehrheit von Jean-Pierre Senn und Hans Noll gesichert. Als Mann mit Seeländer Bezug stellt er sich vor. Mutter Caroline Mürset wohnte in Twann, seine Schwester in Lengnau. «Schauen wir in die Zukunft.» Sein wichtigster Satz an diesem Sommertag: «Wir haben eine Bringschuld. Wir müssen besser werden als die Vorgänger.» Häfeli spricht von einem 10-Jahresplan, nach fünf Jahren wolle er sich Richtung Spitze orientieren.
12. 6. 2015
Präsident Toni Sanktjohanser: «Ich bin sehr optimistisch.» Alle Reaktionen seien bislang positiv ausgefallen. Biel habe mehr Zugriff auf Sponsoren und Spieler. Die Generalversammlung wird vom 15. Juni auf den 20. Juli verschoben.
9. 7. 2015
Toni Sanktjohanser demissioniert. Auch, weil Häfeli Präsident wird. «Ich kann diese Entwicklung nicht mehr verantworten.» Sorgen macht er sich, weil zunehmend Spieler verpflichtet werden. Sanktjohanser war zuerst als Präsident vorgesehen gewesen, Häfeli nur als VR-Mitglied. Eine Marionette wolle er aber nicht sein. «Wirtschaftlich wird sich der neue FC Biel beweisen müssen», schreibt das BT.
12. 7. 2015
Ausflug des VIP-Klubs nach Gstaad zum Beachvolleyball-World-Turnier. Auf der Rückfahrt geht es an der Stockhorn Arena von Thun vorbei, worauf Carlo Häfeli vor dem Nachtessen auf Schloss Schadau ins Schwärmen kommt: «Was in Thun passiert ist, ist auch in Biel möglich.» Erstmals spricht er von Europa.
16. 7. 2015
Das Team wird auf dem Guisanplatz der Öffentlichkeit vorgestellt. Häfeli: «Vergesst die Vergangenheit, sonst werden wir noch depressiv.» Er erklärt, wie er junge Spieler kaufen und verkaufen und so den Klub finanzieren will.
20. 7. 2015
Die um über einen Monat verschobene Generalversammlung der FC Biel-Bienne Football AG zeigt auf: Es geht knapp am Desaster vorbei. Über 400 000 Franken Schulden werden per 31.12.2014 ausgewiesen. Nur mit Vorschüssen von der Stadt, von der Stars of Sports AG sowie von der Liga erhält man die Lizenz. Ein Budget für die Saison 2015/16 konnte nach dem Eigentümerwechsel nicht präsentiert werden. Carlo Häfeli verspricht, dieses baldmöglichst nachzureichen.
8. 8. 2015
Biel trägt nach zwei spektakulären Auswärtspartien in Lausanne (von der 4:1-Führung zum 4:5) und in Aarau (vom 0:2 zum 3:2-Sieg) die erste Meisterschaftspartie in der Arena aus. 4754 Zuschauer kommen und sehen ein attraktives 0:0 gegen Wil. Vier Tage später erneut ein Unentschieden: diesmal ein torreiches 3:3 gegen Le Mont im ersten Abendspiel.
14. 8. 2015
Der erste Eklat: Carlo Häfeli, beziehungsweise der Verwaltungsrat entlassen Geschäftsführer Daniel Hinz mit sofortiger Wirkung. Häfeli sagt: «fehlendes Vertrauen.» Daniel Hinz: «Ich bin schockiert. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.» Der Anfang einer Kündigungswelle auf der Geschäftsstelle.
2. 9. 2015
Antonio Marchesano wird von Carlo Häfeli an den FC Zürich verkauft. Mit einem Dreijahresvertrag. Transfersumme wird nicht bekannt gegeben, wird auf ca. 300 000 Franken geschätzt. Die Hälfte soll Biel sofort kassieren. Gleichentags wird mit dem US-Israeli Barouch Orr der 21. neue Spieler verpflichtet.
23. 9. 2015
Nach der Hälfte der Vorrunde, also nach neun Runden, liegt Biel mit 15 Punkten an zweiter Stelle. Das Wort Aufstieg wird in den Mund genommen.
2. 10. 2015
Carlo Häfeli beklagt an einer Medienkonferenz, dass man ein administratives Chaos mit finanziell schwerwiegenden Folgen vorgefunden habe. Es drücken viele Altlasten von ehemaligen Coaches, Spielern und Funktionären. «Der Imageschaden ist gross.» In der Tat werden nur noch die Löhne bezahlt, es wurde ein Zahlungsstopp veranlasst. Der Unmut bei den Kreditoren wird grösser und grösser. Daniel Hinz kontert: «Dass es soweit kommt, hat damit zu tun, dass Carlo Häfeli den Apparat extrem hochgefahren hat.» Das Budget sei zu hoch, die Mannschaft nicht zu finanzieren, wenn nicht Extraeinnahmen erfolgen. Extraeinnahmen sind jedoch erst in der Winterpause mit Spielerverkäufen möglich. Weitere Sponsoren findet der FCBiel nach der Entlassung von Daniel Hinz keine mehr.
19. 10. 2015
100 Tage Tissot Arena. Häfeli gibt eine Medienkonferenz. Allerdings muss er zur Kenntnis nehmen, dass ihm die Liga eine Busse von 10 000 Franken aufgebrummt hat, weil er das kleine Lizenzierungsverfahren nach einem Eigentümerwechsel zu spät eingereicht hatte. Die Erklärung: Es brauchte einige Abklärungen und die Zeit drängte. Ansonsten wäre Biel schon da Konkurs gegangen. Weiter macht er Rundumschläge gegen die früheren Verantwortungsträger.
13. 11. 2015
Die Einladung für die ausserordentliche GV ist versandt und sie verspricht Brisanz. Ehemalige müssen mit einer Klage rechnen, wegen ungetreuer Geschäftsführung. So macht die Runde, dass Ex-Präsident Toni Sanktjohanser auf eine halbe Million Franken eingeklagt wird. Gegen Hinz habe man klare «Sachen» in der Hand, um ohne Aufwand beim Gericht durchzukommen.
24. 11. 2015
Die Swiss Football League wird auf den FC Biel aufmerksam, allerdings verfolge man einen Klub nach dem Eigentümerwechsel sowieso. Dies nach den Erfahrungen mit Neuenburg Xamax. Regelmässige Auflagen (Lohnzahlungen, AHV-Bestätigung usw.) sollen zeigen, dass der FC Biel auf dem richtigen Weg ist.
5. 12. 2015
Die Vorrunde ist gespielt. Biel rutschte von Rang zwei auf Rang acht zurück und holte in neun Partien noch sechs Punkte.
8. 12. 2015
Eine ausserordentliche Generalversammlung über zweieinhalb Stunden gibt zu reden: Die Häfeli-Crew ist schlecht vorbereitet, viel Unmut, viele Voten. Das Budget beträgt 3,6 Millionen Franken. Zu hoch, um eine solche Mannschaft finanzieren zu können. Das Defizit soll um den 30.6.2016 960 000 Franken betragen haben. Carlo Häfeli sagt, er habe für die Lizenz eine halbe Million Franken einschiessen müssen. Und fügt an, dass der FC Biel inzwischen nicht mehr überschuldet ist. Juniorenchef Umberto Core wird neu in den Verwaltungsrat gewählt, Jean-Marc Hof-stetter verlässt den VR nach über 20 Jahren. Carlo Häfeli sagt erstmals, dass er im Besitz von 75 Prozent der Aktien sei.
14. 12. 2015
Nach der GV und diversen Vorwürfen seitens des Bieler Verwaltungsrates erklärt sich Daniel Hinz. Gegenüber dem BT sagt er klipp und klar: «Ich habe nie etwas getan, das dem FC Biel hätte schaden können.» Seine Klagsumme soll um die 300 000 Franken betragen.
6. 1. 2016
Einzelne Spieler wenden sich infolge ausbleibender Lohnzahlungen an die Spielergewerkschaft.
14. 1. 2016
Mehr und mehr wird klar: Die Zukunft beim FC Biel ist ungewiss und in Gefahr. Kampf um die Lizenz, auch wegen Betreibungen, fehlende Liquidität, Lohnzahlungen somit in Gefahr. Die Dezember-Löhne können bis Ende Woche (zum grossen Teil) bezahlt werden. Transfererlöse und der VIP-Klub mit einer Zahlung von 50 000 Franken machen es möglich. Doch der Unmut wächst, da auch die Stars of Sports AG und die CTS als Stadionvermieterin auf Geld warten. Geschweige denn die vielen kleineren Firmen in Biel und der Umgebung. Nach dem ersten Testmatch 2016 gegen St. Gallen (3:1-Sieg) erklärt Carlo Häfeli, die Löhne demnächst zu zahlen und es sei kein Thema, die Bilanz zu deponieren. Er stellt eine Gläubigerversammlung am 24. Februar in Aussicht. Im VR herrsche nach wie vor Aufbruchstimmung. Häfeli gibt zu: «Wir sind ein Sanierungsfall.» Deshalb nimmt eine dreiköpfige Taskforce die Arbeit auf: Thomas Hurni leitet das Team, dem Alex Milosevic und der frühere Finanz-VR Marc Meichtry angehört. Es stehen 250 Gespräche mit Kreditoren an.
22. 1. 2016
Die Schulden werden auf 800 000 Franken beziffert, 500 000 Franken bestritten, 300 000 Franken unbestritten. Die vier VR-Mitglieder Thomas Hurni, René Markwalder, Ruth Weber und Umberto Core stellen Häfeli ein Ultimatum: Bis 25.1. Mitternacht: Regelung mit den Kreditoren (Bezahlung) oder Abgabe der Aktien zum Nulltarif. Häfeli weilt drei Wochen in den Ferien.
26. 1. 2016
Der Konflikt eskaliert: Häfeli macht zwar Anzeichen, die Aktien abzugeben, nicht aber Geld einzuschiessen. Das Ultimatum lässt er somit verstreichen, die vier VR-Mitglieder Thomas Hurni, René Markwalder, Ruth Weber und Umberto Core, der weiterhin Juniorenchef bleibt, demissionieren auf einen Knall. Auch die drei Wochen zuvor gebildete Taskforce, die die Gläubigerversammlung hätte in die Wege leiten sollen, wird aufgelöst. Für einzelne Spieler kommt es knüppeldick: Rückgabe der Autos und einzelne müssen die Wohnung verlassen.
29. 1. 2016
Nach der Testpartie gegen Thun spricht der am Vortag von den Ferien zurückgekehrte Carlo Häfeli: «Ich ziehe mich zurück und gebe die Aktien zu einem symbolischen Preis an eine Bieler Investorengruppe ab.» Die Spieler erfahren an diesem Freitag, dass sie ihre Januar-Löhne am Montag erhalten werden. Der Konkurs sei weiterhin kein Thema.
2. 2. 2016
Häfelis Kehrtwende: «Ich kämpfe weiter und suche nach Lösungen.» Ehefrau Gaby Wyss hat ihn umgestimmt: «Carlo, so kannst du nicht aufhören.» Häfeli ist zwar bereit, abzugeben, möchte aber Sportchef bleiben. In der Nacht des Schweizer Fussball sei ihm klar geworden, dass er nicht einfach so den Platz räumen kann. «Wir suchen Partner, Investoren und neue VR-Leute.»
3. 2. 2016
Carlo Häfeli stellt ausländischen Investor in Aussicht und erklärt sich in einem eigens aufgenommenen Interview, das über Twitter, Facebook und Homepage des FC Biel ausgestrahlt und später wieder vom «Netz» genommen wird, dass er sich von den Bielern und VR-Kollegen alleine gelassen fühlt. Insbesondere klagt er VR-Leute an, die nicht gewillt waren, Gelder wie versprochen einzuschiessen. Er stellt sich die Frage, ob es die Bieler Gruppe wirklich gibt? Er musste einen maroden Klub übernehmen, mit nur fünf gesunden Spielern. Und so weiter ....
6. 2. 2016
1:1-Rückrundenstart in Aarau. Karlen wird des Feldes verwiesen und dann für drei Spiele gesperrt. Kurios: Die Spieler umarmen ihren Präsidenten, beim Tor und dann auch beim Herausgehen nach dem Spiel. Obwohl der ihnen seit Wochen den Lohn verspricht. Biel tätigt mit Fabian Stoller, Aarau, und Luka Sliskovic, Luzern, zwei Transfers. Der FC Biel muss sechs Abgänge verkraften, darunter die Verteidiger Ferati (zurück zu Sion), Manière (Lausanne), Kololli (YB) und Pak (Lausanne). Schulz wurde zudem auf den Sommer hin an St. Gallen verkauft, Marchesano wird, wie seit Längerem bekannt, zum FC Zürich wechseln.
9. 2. 2016
Sie nennen sich «Altlastenboys» (Ex-Präsidenten Könitzer und Sanktjohanser, Ex-VR-Finanzchef Borner, Ex-Geschäftsführer Hinz) und sie zeigen den Medien, dass Abschlüsse per 30.6. vorhanden gewesen sind. Dazu eine Liste mit allen offenen Kreditoren. Keine Rede davon, dass nicht nachgeführt worden ist. Die Vorwürfe sind haltlos: Ein Talk-Bericht im «Telebielingue» von Mitte Juni 2015 bestätigt es. Häfeli erwähnt, bei der Übergabe über die Buchhaltung Bescheid zu wissen. «Ich kenne alle inneren und äusseren Zahlen. Die Buchhaltung ist ordnungsgemäss abgeschlossen.»
11. 2. 2016
Weiterer Knall: Der FC Biel kündigt den Gastro-Vertrag aufgrund einer Klausel im Vertrag mit der Stars of Sports AG. Insbesondere die Sky Lounge wolle man während den Spielen selber betreiben. Die Januar-Löhne lassen weiter auf sich warten, einzelne Spieler pumpen Kollegen und Leute auf der Geschäftsstelle an. Häfeli trifft Stadtpräsident Erich Fehr. Er kommt mit 35-minütiger Verspätung. Die beiden Parteien vereinbaren Stillschweigen.
12. 2. 2016
Die 3.-Liga-Equipe, die zweite Aktivmannschaft, jedoch mehrheitlich aus Junioren bestehend, zieht sich vom Meisterschaftsbetrieb zurück. Allein vier Spieler wechseln zu Grenchen. Häfeli schickt ein Angstellter aus dem Büro Wyss und Häfeli auf die Geschäftsstelle. Er kontrolliert die Angestellten und schaut sich die Buchhaltung an.
14. 2. 2016
Die Unterstützungsklubs verweigern weitere Zahlungen: Der VIP-Klub zahlte schon 170 000 Franken und behält 100 000 Franken zurück. Der Future Corner zahlt nur der Juniorenabteilung, Watch City behält 25 000 Franken zurück.
15. 2. 2016
Biel verliert das TV-Spiel gegen Winterthur 0:1. Carlo Häfeli spricht mit den Fans und sagt gegenüber «Teleclub»: «Ich habe gemerkt, dass die Fans hinter mir stehen. Ich habe ihnen sagen können, dass ich der Gute, und nicht der Böse bin.» Zudem verspricht er, die Löhne zu zahlen, und lässt sich nicht in die Karten schauen, wenn es um die Gerichtsfälle geht. «Ich bin Anwalt. Aus taktischen Gründen sage ich nichts.» Am Rande tobt der Kleinkrieg zwischen dem FC und der Gastro, der Stars of Sports AG, nach der Kündigung. Eine Bieler Bier-Firma wird von der Tissot Arena verwiesen, der FC stellt das Menu für die VIP-Leute mit Hilfe einer Zuger Pizza-Firma, die bei Prodega eingekauft hat.
16. 2. 2016
Die Lizenzkommission der Swiss Football League hat bei der Disziplinarkommission eine Anzeige hinterlegt. Gründe: Fehlende Lohnbestätigungen Dezember (einzelner Spieler und Assistenten früherer Zeiten) und Nichterfüllung einer Lizenzauflage. Es ist die erste Anzeige in der Geschichte des 1896 gegründeten Bieler Fussballklubs überhaupt.
18. 2. 2016
Der FC Biel trifft sich in einem Pub mit Bieler Fans zu einer Aussprache. Die kam zustande, weil sich nach dem Spiel gegen Winterthur am Montag 15.2. nur vier Akteure von der Anhängerschaft verabschiedet haben.
19. 2. 2016
Nachwuchsspieler Nsumbu wird in die Akademie des FC Basel geschickt. Weil dort die Betreuung für junge Spieler besser und gewährleistet ist.
21. 2. 2016
Biel siegt in Baulmes gegen Le Mont mit 4:1. Carlo Häfeli weilt derweil beim Spiel GC gegen Sion und sagt gegenüber «Teleclub»: «Abgabe der Aktien zu einem Franken an die Bieler Gruppe, Bezahlung aller ausstehender Löhne am Montag.»
23. 2. 2016
Eine Bieler Gruppe mit Repräsentant Dietmar Faes (Präsident Future Corner) sagt Häfeli, er solle die Aktien einem neutralen Notariatsbüro übergeben. Die Gruppe will mit einem Profisanierer die Buchhaltung prüfen. Kurios: Häfelis frühere HSN-Football-Agency GmbH ist weiterhin im Handelsregister, nun aber unter Migge-Uhren geführt. Der dortige «Chef» ist sein Berater Bernhard Wiedmann.
24. 2. 2016
Breite Kampfansage gegen Häfeli: Die Gläubigerversammlung zeigt: Niemand mehr steht hinter dem Präsidenten. Häfeli glänzt durch Abwesenheit, was gar nicht gut ankommt. «Eine Respektlosigkeit», sagen viele Bieler Persönlichkeiten. Geleitet wird die Versammlung von Medienchef Stefan Kunze: Er weibelt mit Sätzen wie «bitte prüft die Vorschläge wohlwollend» oder «wir müssen an den FC Biel und an die Junioren denken.» Drei Vorschläge: 20 Prozent bis 31. März, Verzicht Restforderung, Rückzug Betreibungsbegehren. Sponsoring/Werbung ebenfalls zu 20 Prozent. Oder: Stundung bis 31. August, dann wird die Forderung 100 Prozent fällig. Als Sportchef soll der frühere Spieler Rainer Bieli zum FC stossen.
25. 2. 2016
Eklat: Patrick Rahmen packt seine Sachen und verlässt den FC Biel per sofort. Er wird Assistenztrainer von Markus Babbel beim FC Luzern. «Es geht nicht mehr, ich spüre von Carlo Häfeli kein Vertrauen mehr.» Petar Aleksandrov übernimmt das Team. Am 9. Februar hat er seine Stelle gekündigt, jetzt wird er fristlos entlassen: Alex Milosevic, der mehr und mehr Arbeiten als Geschäftsführer erledigt hat.
26. 2. 2016
Carlo Häfeli besucht nach dem Trainerabgang die Mannschaft und spricht eine Stunde zu den Spielern. Er wirkt abgemagert und angeschlagen. Häfeli verlangt für das Spiel vom Samstag Polizeischutz. Auf der Geschäftsstelle schaut ein Mann aus dem Morand-Treuhandbüro Feldbrunnen vorbei. Igor Ivlev hat mal die Schule in Madretsch besucht. Er soll die Buchhaltung für die Liga-Vertreter auf Vordermann bringen. «Es dauert einige Tage, bis ich das alles verdaut habe», lässt Patrick Rahmen derweil aus Luzern verlauten. Stadtpräsident Erich Fehr fordert Carlo Häfeli öffentlich auf, die Aktien den Bielern zu übergeben und den Weg für einen Neuanfang freizumachen.
27. 2. 2016
Der FC Biel verliert gegen Chiasso 1:2. Carlo Häfeli gibt die längst angekündigte Medienkonferenz, stellt mit Marcel Michel einen neuen Verwaltungsrat vor, der sich selber nicht näher vorstellen will. Häfeli sagt, dass man drei Investoren habe, drei Schweizer.
29. 2. 2016
Auf diesen Montag verspricht Carlo Häfeli, den Lohn Cash den Spielern zu übergeben. Auf dieses Vorhaben wurde aus Sicherheitsgründen und Gefahr des Schwarzgeld-Verkehrs verzichtet. In der Tat wurde auch da der Lohn nicht überwiesen. Der vorgestellte neue Verwaltungsrat Marcel Michel, so weiss man jetzt, kommt aus der Erotikbranche. Er hatte diverse Clubs, auch in Grenchen und Biel. Er sei jetzt in der Modebranche. Der Häfeli-Berater sagt, dass ein Basler Financier in den VR aufgenommen wird.
1. 3. 2016
Das Ultimatum der Bieler Investorengruppe lässt Häfeli verstreichen, worauf sich die Bieler Gruppe vom FC Biel verabschiedet. Man plant einen Neuanfang in der 2. Liga, sobald der FC Biel Konkurs geht. Zahlen: 19 Betreibungen, 320 000 Franken. Am 16. März soll es im Amtsgericht zu einer Verhandlung mit Ex-Sportchef Stefan Freiburghaus kommen. Der Konkurs droht. Die Schulden werden bis Ende Saison auf gegen zwei Millionen Franken geschätzt. Sämtlich wichtigen Versicherungen, UVG, BVG, AHV, warten auf die Prämien.
2. 3. 2016
Häfeli verspricht ein weiteres Mal, die Löhne vom Januar bis Montag zu überweisen. Derweil stellen die Angestellten auf der Geschäftsstelle dem Präsidenten ein Ultimatum zur Zahlung ihrer Löhne. Die Liga schaut auf der Geschäftsstelle die Buchhaltung an und wartet vergeblich eine Stunde lang auf Präsident Häfeli, der es vorzieht, mit den Spielern Einzelgespräche zu führen. Die Spieler erhalten einen Maulkorb. Ausstände aus früheren Monaten wie Prämien, Wohnung, Autos usw. werden aufgenommen und versprochen, diese Beträge mit den Löhnen auszubezahlen.
3. 3. 2016
Sekretärin Bénédicte Plüss wird von Carlo Häfeli per sofort freigestellt.
5. 3. 2016
Die Bieler verlieren in Wohlen eher unglücklich mit 0:1. Carlo Häfeli und Dietmar Faes als Berater der Bieler Gruppe demonstrieren Einigkeit und nähern sich wieder an. Häfeli soll die Aktien zu einem Franken abgeben, wenn er nicht demnächst einen Investor findet. Zudem wird er die Buchhaltung schicken, damit die Bieler Gruppe endlich ihre Arbeit mit dem externen Sanierer Kobel aufnehmen kann. Gemäss Versprechen der Führung sollen die Löhne am Montag eintreffen.
7. 3. 2016
Die Liga zieht Biel nach der 1. Anzeige der Lizenzkommission einen Punkt ab und büsst den Klub mit 12 000 Franken. Anzeige gegen Carlo Häfeli: Verfahren wegen Verstösse gegen das Reglement des Verbandes zur Arbeit mit Vermittlern. Offenbar geht es darum, dass Häfeli Transfergeld des Marchesano-Wechsels zum FC Zürich für sich abgezweigt hat.
9. 3. 2016
2. Anzeige der Disziplinarkommission der Liga: Trotz einer Mahnung konnte Biel nicht nachweisen, die Löhne und Sozialleistungen für den Januar bezahlt zu haben. Diesmal macht der FCBiel gegen das erstinstanzliche Urteil Rekurs. Die Liga prüft, ob die Uefa-Pro-Lizenz von Aleksandrov den Bulgaren berechtigt, einen Schweizer Profiklub zu trainieren. Videoassistent Michael Silberbauer verlässt den FC Biel und wechselt in gleicher Funktion zum FC Luzern. Mit Markus Brawand verlässt der Marketingchef die Geschäftsstelle fristlos. «Es zerreisst mir das Herz, aber der Verstand hat gesiegt.»Er kehrt zu seiner alten Arbeitsstelle zurück.
10. 3. 2016
Ex-Präsident Sanktjohanser, Ex-VR Hurni und Dietmar Faes schiessen für die Härtefälle im Team je 20 000 Franken gegen Abtretungserklärungen ein.
11. 3. 2016
Häfeli-Berater Wiedmann und Captain Ljubicic bestätigen, dass die Januar-Löhne überwiesen worden sind. Ein Investor aus der Energiebranche hat ein Darlehen von 300 000 Franken gewährt. Derweil bestätigt Dietmar Faes den Eingang von Buchhaltungsunterlagen von Häfeli, allerdings jene per 30.6.15, was die Bieler Gruppe nicht weiterbringt. Eine weitere Sekretärin geht freiwillig. Noch ist das Sekretariat zu 60 Prozent besetzt.
13. 3. 2016
2:1-Heimsieg über Schaffhausen vor nur knapp 800 Fans. Das Team zeigt Charakter. Häfeli sagt, die Aktien seien auf einem Sperrkonto. Bestätigt wird ein Investor aus New York und der Energiebranche. Weiterhin sollen drei Investoren Biel retten. Die Löhne sind unterwegs und werden auf Montag erwartet.
15. 3. 2016
Januar-Löhne treffen ein, aber nicht alle Spieler erhalten das volle Geld, einige gar nicht. Vor allem die Verletzten nicht. Auch die Ex-Coaches Patrick Rahmen und Michael Silberbauer sehen nichts. Die Mannschaft wird wieder schwer bestraft: Der eine Punkt Abzug wird nach der 1. Anzeige definitiv. Der FC machte nicht einmal Rekurs. Auf die 2. Anzeige kommen noch einmal zwei Punkte in Abzug.
16. 3. 2016
Der FC Biel kann im letzten Moment die Konkurseröffnung abwenden: Mit Kläger und Ex-Sportchef Stefan Freiburghaus kann eine Lösung gefunden werden. Derweil macht sich Unmut bei jenen Spielern breit, die verletzt sind und ihr Versicherungsgeld nicht ausbezahlt erhalten. Die Mannschaft äussert sich verärgert über die beiden weiteren Punkteabzüge und klagen, dass die FC-Biel-Führung ihren Pflichten nicht nachkommt.
18. 3. 2016
Jetzt ist die Geschäftsstelle verwaist: Auch die letzte Sekretärin geht nach einer fristlosen Entlassung, weil sie der Bieler Gruppe zu nahe stehen soll. Diese Bieler Gruppe meldet sich in einem Communiqué: Jetzt wenden sich die Regionalen definitiv von Carlo Häfeli ab. Sie befürchten zudem einen hohen Schuldenberg von zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Franken. Bei einem Konkurs würde die Gruppe für einen Wiederaufbau einstehen.
19. 3. 2016
Sensation: Die Mannschaft gewinnt auswärts gegen Leader Lausanne nach 0:2-Rückstand mit 3:2. Und wird mit einem Mail von Carlo Häfeli erneut vertröstet: Der Investor wird auf Ende Monat angekündigt und die Geschäftsstelle soll wieder besetzt werden.
21. 3. 2016
Das BTerfährt: Weitere Spieler müssen die Wohnung räumen. Bruno Waller hat seinen Rücktritt als VR erklärt und schiebt die Schuld am Bieler Desaster den Medien und den Einheimischen in die Schuhe. Damit ist Carlo Häfeli alleine im VR-Boot. Sieht man von seinem Berater Bernhard Wiedmann und dem noch nicht gewählten Marcel Michel ab.
22. 3. 2016
Carlo Häfeli will sich mit Stadtpräsident Erich Fehr treffen und schickt lediglich seinen Berater. Fehr lässt den Termin kurzfristig platzen. «Was Herr Häfeli macht, ist arrogant.» Häfeli gibt derweil den Rücktritt als Präsident der NLA-Handballer von Amicitia Zürich bekannt. Auch da kommt er bei den Vorstandskollegen unter Druck. Die Löhne für den FC Biel, auf Ende der letzten Woche der Mannschaft versprochen, stehen nach wie vor aus.
Fortsetzung folgt.
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 172375Beitrag sleeper »

BT von Heute:

Beim FC Biel ist eine Investorengruppe eingestiegen, die auch gleich noch einen neuen Trainer mitgebracht hat. Zlatko Petričević hat heute sein erstes Training in Biel geleitet.

Der 55-jährige stammt aus Zenica in Bosnien. In seiner Karriere trainierte Petričević diverse Klubs in seiner Heimat und auch in Zentralamerika und Österreich.

Von 1994 bis 1996 war er Trainer der Kroatischen U20-Nationalmannschaft. Zudem war Petričević Klubbesitzer des Querétaro Fútbol Club, einen mexikanischen Fussballverein aus Santiago de Querétaro. fri


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Re: FC Bienne

Beitrag: # 172397Beitrag Jai »

Der scheint bestens zu Häfeli zu passen...
Blick hat geschrieben:Am Dienstagmorgen staunen die Spieler des FC Biel nicht schlecht: Ab sofort leitet Zlatko Petricevic das Training. Der 55-jährige Bosnier ist eine schillernde Figur. Nicht so sehr wegen seiner Verdienste auf dem Platz, sondern viel mehr wegen seiner Vergangenheit als Klubbesitzer.

Dem mexikanischen Profiverein Queretaro FC versprach Petricevic im August 2011 das Blaue vom Himmel. Als Klubbesitzer wollte er Freundschaftsspiele gegen Real Madrid und Barcelona austragen, den spanischen Superstar Raul verpflichten, mit dem Team auf Europa-Tournee gehen und eine Jugendakademie errichten.

Nach einem halben Jahr war Petricevic schon wieder weg. Seine Erfolge als Trainer (u.a. Kroatiens U21, Leibnitz in Costa Rica, Mexiko sowie als Co-Trainer von Iran bei der WM 2006) sind überschaubar.

Im deutschen Ossweil versprach Petricevic vor neun Jahren, die beste Fussball-Schule Deutschlands zu errichten. Auch diese Prophezeiung hat sich bisher nicht erfüllt.
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 172456Beitrag sleeper »

BT von heute:

Neue Investoren und ein neuer Trainer. Das passt im heutigen Fussballgeschäft ganz gut zusammen. In diesem Sinn ist die Verpflichtung von Zlatko Petricevic wohl auch zu verstehen. Entweder bringt er diese Investoren selber mit oder die Investoren, die möglicherweise aus Lateinamerika stammen, haben ihn als Trainer und Kontaktmann ausgesucht. Dieses Geheimnis wird in den nächsten Tagen gelüftet. Bekannt ist, und da hat sich gemäss Carlo Häfeli nichts verändert, dass die einst vorgestellte Energiekonzern-Gruppe aus New York mit Schweizer Vermittlung in die Ukraine nach wie vor ein Thema ist – und somit einer der drei angekündigten Investoren.

«Dass der Staff bleibt, ist wichtig»

Zlatko Petricevic wurde gestern um 11 Uhr der Mannschaft, die vier freie Ostertage genossen hat und am Sonntag Neuenburg Xamax zum attraktiven Nachbarderby empfangen wird, vorgestellt. «Ich habe vieles erwartet, aber nicht ein Trainerwechsel», sagte Gaëtan Karlen. «Er hat sich uns vorgestellt und wir haben aufmerksam zugehört. Für mich ist wichtig, dass der Staff beisammen bleibt. Denn Herr Petricevic kennt unseren Fussball nicht, da können unsere Assistenten ihn gut unterstützen.» Karlen spricht aber durchaus positiv. «Ein neuer Trainer ist immer eine neue Motivation, die neue Dynamik bringt.» Skeptischer ist Karlen, wenn es darum geht, ob nun die Februar-Löhne demnächst fliessen. «Es wurde schon viel versprochen. Hoffen wir, dass es diesmal stimmt.» Der Stürmer hat noch einen weiterlaufenden Vertrag (wie Hayoz und Ljubicic) und wichtig ist für ihn, «dass wir uns für die Zukunft des FC Biel und auch für unsere eigene auf den Fussball konzentrieren können.»

Dazu gehören die Lohnzahlungen, dazu gehören die Trainer, die ihre Spieler bei Laune halten müssen. Das weiss auch Zlatko Petricevic, der als Spieler keine grosse Karriere hinlegte, aber im Fussballgeschäft doch immer mittendrin und keineswegs als Aussenseiter fungierte. Sein grösster Sprung war jener von der zweiten österreichischen Liga nach Kolumbien zu Independiente Medellín Ende der 90er-Jahre. «Von einem Klub mit 1000 Fans zu einem mit 80 000 Anhänger.» Fortan, 14 Jahre lang, machte Petricevic in Lateinamerika von sich reden. Als Trainer, als Manager und Klubbesitzer. Nicht alles lief gut. Nicht überall wird er heute gern gesehen, etwa in Queretaro oder beim NK Pomorac Kostrena. Da streikten die Spieler und sorgten dafür, dass er gehen musste.

Der Bosnier hat sich als Iran-Assistent im Vorfeld der WM 2006 in Deutschland einen Namen gemacht. «Das war in der Nähe von Thun, als wir das Team zusammenstellten. Eine interessante Zeit» Auch dank dem ehemaligen GC-, Xamax-und Schweizer Nationaltrainer Miroslav Blazevic kam Biels Neo-Trainer mit dem Schweizer Fussball in Berührung. Sein bisheriges Lebenswerk würde ein 100-Seiten-Buch locker füllen. Mit einigen Kapiteln, die Zündstoff bergen und da und dort wohl noch ausgeschlachtet werden. Medienvertreter haben mit ihm schon unliebsame Erfahrungen gemacht. Interessant auch, dass er in Amerika Flugzeuge in Entwicklungsländer verkauft.

«Es lohnt sich, für Biel zu arbeiten»

Sein Augenmerk gilt nun aber dem FC Biel. «Ein Klub mit einer bemerkenswerten Geschichte. Mit viel Tradition, es lohnt sich, dafür zu kämpfen», sagt er. Auch wenn die letzte NLA-Saison nun genau 40 Jahre zurückliegt, die Super League ist für ihn ein anzustrebendes Ziel. Das sind zwar schöne Worte, im jetzigen Zeitpunkt, das weiss Petricevic sehr wohl, nicht solche, die man hören will. Bald werde man wieder nur von Sport sprechen, ist er überzeugt. «Nur Qualität ist akzeptabel. Das habe ich in meiner Laufbahn erleben müssen.» Daher sein Motto: «Das Negative höre ich nicht.» Was auch für den FC Biel gilt. «Ich tue alles dafür, dass in der Region, national, ja europaweit wieder positiv über den FC Biel gesprochen wird.» In Biel bleibt er vorerst, wenn nicht alle Stricke reissen, bis Ende der Saison 2016/17. «Es ist ein Privileg, in der Schweiz Fussballtrainer und Spieler zu sein. Das Land hat eine starke fussballerische Entwicklung. » Viel reden möchte er nicht. «Aber es ist mir wichtig, meine Erfahrung in diesen Klub hineinzutragen.» Als sein Vater vor zehn Jahren starb, wollte er von Fussball nichts mehr wissen. «Wenn das Virus in dir ist, bist du bald wieder im Geschäft drin», so der verheiratete zweifache Familienvater (29-jähriger Sohn, 20-jährige Tochter).

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«Häfeli raus» – «jetzt gehe ich»

Carlo Häfeli wirkte gestern bei der Bekanntgabe des neuen Trainers offen, gelöst, ja, vom Druck befreit. «Die Verträge mit den Investoren sind unterzeichnet. Jetzt macht der Wechsel Sinn.» Er blickte nicht mit grossen Worten zurück. «Es hiess ‹Häfeli raus› – jetzt gehe ich.» Als Präsident, als Verwaltungsrat und ohne Absicht, eine Funktion zu übernehmen. Etwa als Sportchef. Nächste Saison ist er nicht mehr EHC-Donator, nicht mehr VIP-Klub- und Presidents-Klub-Mitglied. «Nur noch Zuschauer und nur, wenn mir danach ist, nach Biel in die Tissot Arena zu kommen.» Er habe jetzt die Basis gelegt, damit die Bieler Gruppen wieder aktiv sein können. Verständnis, dass man ihn «weghaben» wollte, bringt er durchaus auf. Aber er bleibt bei seiner These: «Ich habe nicht alles richtig gemacht, aber bestimmt nicht alles falsch. Viele meiner Wegbegleiter haben mich enttäuscht und Vieles habe ich falsch eingeschätzt.» Schwer auf dem Magen liegen ihm die ausstehenden Zahlungen von Sponsoren und Unterstützungsklubs, «die unsere Misere mit den Lohnzahlungen noch zusätzlich verschärften.»

Nun hofft und glaubt er, dass sich alles doch noch und in letzter Minute zum Guten wenden wird. «Ich kann mit einem guten Gefühl gehen. Wir haben trotz allem etwas aufgebaut, das Sinn macht.» In diesem Sinn soll auch weitergefahren werden. Mit jungen Spielern. «Ich bin überzeugt, dass der FC Biel Potenzial hat, in der Challenge League guten Fussball zu spielen.» Beim FC Biel steht einiges an Arbeit an: Ein Geschäftsführer muss her, ein Sportchef, der durchaus identisch mit dem neuen Coach sein könnte. Es gilt Lösungen mit den Gläubigern zu finden. «Bis zur ausserordentlichen Generalversammlung am 28. April wollen wir dies tun», verspricht Bernhard Wiedmann, Häfelis Begleiter, Berater und Chauffeur. Auch er wird sich dann zurückziehen. «Wir haben Tag und Nacht für den FC Biel gearbeitet.» Und erwähnt, was er auch schon erwähnt hat. «Wir tun das für die Region und für den FC Biel. Es lohnt sich.»

Heute geht es zur Revisionsstelle. Da müssen gemäss BT-Informationen 1,2 Millionen Franken hinterlegt werden, damit die Konkurseröffnung verhindert werden kann. Dann stehen Besuche bei der Liga an. Die neuen Investoren sollen dort zuerst vorgestellt werden. Noch läuft das Lizenzierungsverfahren. Auch da ist man noch mittendrin. bmb
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 172470Beitrag Jai »

Es gibt noch interessante Artikel zu Petricevics Zeit in Mexiko. Dort hat er den Klub und die Stadt scheinbar fluchtartig verlassen. Was genau stimmt, lässt sich kaum sagen, da Aussagen gegen Aussagen stehen.

Angekündigt wurde er in den Medien so (August 2011, http://espndeportes.espn.go.com/blogs/i ... ID=1363369 ):
Fast wie aus heiterem Himmel, hat das bescheidene Queretaro neue Vitamine in seinem Kampf gegen den Abstieg erhalten. Es ist Zlatko Petricevic, von dem nur wenige wissen, dass er Teil einer der angesehensten und mächtigsten Familien des Balkans ist, die Geld, Leidenschaft und Lust haben auf den mexikanischen Fussball.
Als er ging, tönte es in den Medien so (Februar 2012, http://www.mediotiempo.com/futbol/mexic ... el-herrera ):
- Fantast, pathologischer Lügner, extravagant. Alle Superlativen scheinen auf die Persönlichkeit von Zlatko Petricevic zu passen.
- Es war nicht die erste Station, in der er Dinge versprach, die nicht erfüllt wurden
Das erinnert mich irgendwie an jemanden. Nun, hoffen wir einmal mehr das beste für den FC Biel.
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Mike
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 172486Beitrag Mike »

sleeper hat geschrieben:BT von heute: Nächste Saison ist er nicht mehr EHC-Donator, nicht mehr VIP-Klub- und Presidents-Klub-Mitglied. bmb
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 172488Beitrag 100%Bieler »

Mike hat geschrieben:
sleeper hat geschrieben:BT von heute: Nächste Saison ist er nicht mehr EHC-Donator, nicht mehr VIP-Klub- und Presidents-Klub-Mitglied. bmb
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Häfeli war bis jetzt EHCB-Donator, ob er das Geld je überwiesen hat steht aber wohl in den Sternen. :lol:
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 172504Beitrag sleeper »

BT von Heute:

Positive Meldungen und Anzeichen darauf, dass der FC Biel die Konkursschlinge im letzten Moment abstreifen kann, sind durchaus vorhanden (BT von gestern). So bereiten dem Team und dem neuen Trainer Zlatko Petricevic sowie den neuen Investoren die Ligasanktionen aktuell noch mehr Kopfzerbrechen. Dem nicht genug: Werden auch die Februar-Löhne und alle anderen Ausstände, die teilweise bei «Reservespielern», Verletzten und ausgeliehenen Akteuren (z. B. Demolli) bis in den November zurückreichen, nicht rechtzeitig überwiesen (bis heute, mit Mahnfrist noch eine Woche mehr), drohen weitere Abzüge. Da es Wiederholungsfälle sind, dürften es möglicherweise gar mehr als zwei Punkte werden. So wären es dann mindestens sieben oder mehr Zähler, die den FCBiel sogleich in arge Abstiegsnöte bringen wird.
Nachfolgend eine Auflistung der von der Swiss Football League versandten Medienmitteilungen (über die BT-Homepage in vollständiger Länge einsehbar). In den meisten Fällen geht es um die Nichtbezahlung von Löhnen und der AHV-Beiträge. In einem Fall, weil auf der Geschäftsstelle nach einem Kontrollgang der Liga die Unterlagen fehlten.
•8. Dezember 2015: Die Disziplinarkommission der Swiss Football League (SFL) büsst die FC Biel/Bienne Football AG für einen Verstoss gegen finanzielle Auflagen der Lizenzkommission mit 8000 Franken. Dieser Entscheid ist endgültig.
•16. Februar 2016: Die Lizenzadministration der Swiss Football League hat bei der Disziplinarkommission eine Anzeige gegen die FC Biel/Bienne Football AG eingereicht. Angezeigt wurden zwei mutmassliche Verstösse gegen das Lizenzreglement in Zusammenhang mit den monatlichen Lohnbestätigungen und der Nichterfüllung einer Lizenzauflage.
•7. März 2016: Die Disziplinarkommission spricht wegen Verstössen gegen das Lizenzreglement eine Busse in der Höhe von 12000 Franken aus und zieht dem Klub in der laufenden Saison einen Punkt ab. Auf diesen Entscheid rekurrierte Biel nicht.
Die falsche Bestätigung hatte auch zur Folge, dass der FC Biel im Wintertransferfenster überhaupt weitere Spieler qualifizieren konnte. Aufgrund dieser Erwägungen und in Anbetracht dessen, dass der FC Biel zum wiederholten Male gegen die Auflagen der Lizenzkommission verstossen hat und zusätzlich fahrlässig eine falsche Bestätigung über die Bezahlung der Löhne eingereicht hat, erachtet die Disziplinarkommission eine Busse in der Höhe von 12000 Franken sowie einen Abzug von einem Punkt in der laufenden Meisterschaft der Challenge League als angemessen.
•15.März 2016: Die Disziplinarkommission zieht dem FC Biel unter anderem wegen eines Verstosses gegen die im Lizenzreglement vorgesehene Informationspflicht zwei weitere Punkte in der Meisterschaft ab. Der Entscheid kann innert fünf Tagen beim Rekursgericht angefochten werden. Die Anzeige der SFL gegen den FC Biel gründete auf den Feststellungen, die Vertreter der Lizenzadministration anlässlich ihres Termins vom 2. März 2016 auf der Geschäftsstelle des Klubs gemacht hatten. Weil die verlangten Unterlagen grösstenteils nicht vorhanden waren, auskunftsberechtigte Personen nicht zur vereinbarten Buchprüfung erschienen und festgestellt werden musste, dass keine ordnungsgemässe Buchführung vorlag, wurde der Klub wegen eines mutmasslichen Verstosses gegen die im Lizenzreglement vorgesehene Informationspflicht gegenüber der SFL angezeigt. Zudem seien erneut Verstösse gegen das Lizenzreglement festgestellt worden. Gegen den Entscheid hat der Klub keinen Rekurs eingereicht. Damit ist das Urteil rechtskräftig und der erste Punktabzug für den FC Biel in der Meisterschaft 2015/16 sowie die Busse von 12000 Franken sind definitiv.
•21. März 2016: Der FC Biel hat den Entscheid der Disziplinarkommission vom 15. März 2016 beim Rekursgericht der SFL angefochten. Der Klub war für einen Verstoss gegen die im Lizenzreglement vorgesehene Informationspflicht mit einem Abzug von zwei Punkten in der laufenden Meisterschaft gebüsst worden.
•29.März 2016: Dem FC Biel werden von der Disziplinarkommisson wegen nicht eingereichter Bestätigungen über Löhne und Sozialversicherungsbeiträge für den Monat Januar 2016 zwei weitere Punkte abgezogen. Zudem wird Klubpräsident Carlo Häfeli mit 5000 Franken gebüsst. Trotz Mahnfrist wurden die fälligen Bestätigungen der Lohnzahlungen und Sozialversicherungsbeiträge nicht eingereicht. Der FCBiel kann gegen dieses Urteil Rekurs einreichen.
Das ganze Dossier der Punkteabzügebielertagblatt.ch
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Red Devils
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 172966Beitrag Red Devils »

Könnte jemand den Artikel von heute (04.04.) vom BT posten?

Überschrift ist "Zwischen Wutausbrüchen und Durchhalteparolen".
[:::.:.::.:.::: - ICI C'EST BIENNE !!! - :.::..:..:::.:]
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Braini
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 173022Beitrag Braini »

BT hat geschrieben:Zwischen Wutausbrüchen und Durchhalteparolen

Nach zuletzt zwei Siegen hat die erstmals vom neuen Trainer Zlatko Petricevic gecoachte Bieler Mannschaft einen Rückschlag erlitten und gegen Xamax mit 0:2 verloren. Alles lief gegen die Gastgeber in der Tissot Arena, die am Ende auch noch die Nerven verloren.

Gespannt hatte man darauf gewartet, wie sich die Bieler Mannschaft in der Tissot Arena präsentieren würde. Nachdem vor einer Woche VR-Präsident Carlo Häfeli mit Zlatko Petricevic einen neuen Trainer verpflichtet und der zuletzt in zwei Spielen siegreiche Petar Aleksandrov wieder seinen urpsrünglichen Job als Assistent gefasst hatte. Die erste Überraschung unter dem neuen Chefcoach, der kurz nach Amtsantritt wegen seiner Trainingsmethoden schon beissende Kritik hatte einstecken müssen, betraf die Abwehr. Mit Zlatko Hebib erweiterte ein weiterer Innenverteidiger die übliche Vierer- zu einer Fünferkette. «Wir wussten, dass Xamax mit schnellen Leuten über die Seiten und auch durch die Mitte gefährlich sein würde», erklärte Petricevic seine taktische Massnahme, die flexibel gehandhabt wurde. Sobald die Bieler am Ball waren, rückten die beiden Aussenverteidiger Schulz und Popara nach vorne ins Mittelfeld.

Soweit die Theorie, die in den ersten sieben Minuten bei zwei vielversprechenden Angriffen auch gut umgesetzt wurde. Antonio Marchesano mit einem Freistoss aus links sowie der von Gaëtan Karlen angespielte Nikola Popara, der seinen Schuss zu wenig in die Ecke platzierte, scheiterten aber. Im Gegenzug traf Chadrac Akolo mit einem noch leicht abgefälschten Sonntagsschuss ins hohe Eck. Als dann nach einem Zweikampf Hebib auf der Barre vom Platz getragen und mit einer ausgerenkten Schulter ins Spital gefahren werden musste, fielen die Bieler aus dem Konzept. Dennoch blieb die Hoffnung auf den Ausgleich bestehen.

Popara sieht gelb-rot

Die Gastgeber starteten mit Elan in die zweite Halbzeit und erwarteten nach einer Intervention an Popara einen Penaltypfiff. Der Schiedsrichter entschied aber auf eine Schwalbe und zeigte dem vermeintlich gefoulten die erste gelbe Karte. «Das war ein glasklarer Penalty», ennervierte sich Petricevic. Noch grösser wurde sein Ärger, als Popara rund zwanzig Minuten später nach einem Foul gelb-rot sah. «Da hat der Schiedsrichter nicht mit gleichen Ellen gemessen, denn sonst hätte er auch bei einem Foul der bereits verwarnten Neuenburger Nummer 4 (Di Nardo, die Red.) rot zeigen müssen.» Petricevic sagte, es sei einfach zu viel gegen Biel gelaufen und alles für Xamax. Akolos zweiter Treffer war ein missratener Schuss, der sich zum Erstaunen aller Beteiligten doch noch ins Tor senkte.

Die Bieler mussten sich allerdings selber an der Nase nehmen, denn Chancen wären durchaus vorhanden gewesen. Sogar ein Penalty durch Marchesano sowie der anschliessende Nachschuss von Karlen brachten nichts Zählbares ein. Möglicherweise hätten frische Kräfte in der Offensive noch etwas bewirken können. Der junge Astor Kilezi verbrachte die zweite Halbzeit mit Aufwärmübungen, sein Trainer beliess es aber bei der einen Einwechslung vor der Pause von Luka Sliskovic für Hebib. Nach dem Schlusspfiff verlor Kilezi die Beherrschung. Als er den Rasen verliess, versetzte er allen Gegenständen einen Tritt, die ihm in die Quere kamen. In der Kabine mussten ihn seine Mitspieler zurückhalten, damit der aufgebrachte Stürmer nicht auf den Trainer losging. Petricevic hielt den Ball flach und sagte nur, «jeder will spielen und ist entsprechend enttäuscht, wenn er nicht zum Einsatz kommt», so der Cheftrainer. «Ich war aber zufrieden, mit jenen, die auf dem Platz waren und sah keinen Anlass, weitere Wechsel vorzunehmen.»

Folgt nun endlich der Geldsegen?

Tief sass der Frust im Bieler Spielerlager. Nur Karlen und Captain Kreso Ljubicic stellten sich den Fragen der Journalisten. Sie antworteten mit beschwichtigenden Aussagen und Duchhalteparolen. Im Innern brodelt es aber. Die Nerven beim FC Biel liegen blank, nicht erst seit gestern. Mitte dieser Woche sind von Häfeli und dessen Berater Bernhard Wiedmann die Löhne versprochen worden – einmal mehr – und die neuen Investoren sollen vorgestellt werden. Schöne Worte, denen nun endlich harte Fakten folgen müssen. Ansonsten könnte die Mannschaft bald auseinanderfallen.

«Die Leute in Biel tun mir wirklich Leid»
Er war gestern der eigentliche Matchwinner. Laurent Walthert zeigte eine starke Leistung und parierte sogar einen Foulpenalty von Antonio Marchesano. Der Xamax-Goalie erfüllte nicht nur seine defensiven Pflichten mit Bravour, sondern stand dank seiner präzisen Abwürfe und Abstösse auch im Ursprung diverser guter Gästechancen. «Für uns war es bis jetzt die fast perfekte Rückrunde», freute sich der unbezwungene Walthert über den 2:0-Sieg gegen Biel. 15 Punkte haben die Neuenburger in den acht Meisterschaftspartien im neuen Jahr geholt und sich damit ihren 3. Platz gefestigt.

«Unsere Formkurve zeigt weiter nach oben», so der Xamax-Captain, der sich nach dem Aufstieg mit seiner Mannschaft wieder in der Challenge League etabliert hat. Der am letzten Mittwoch 32 Jahre alt gewordene Routinier ist einer von acht ehemaligen FC-Biel-Spielern im Team von Xamax. Fünf davon, nebst dem Goalie auch Abwehrchef Mustafa Sejmenovic, die defensiven Mittelfeldakteure Pietro Di Nardo und Max Veloso sowie Offensivkraft Charles-André Doudin standen gestern in der Startelf.

Walthert, der von 2010 bis 2013 insgesamt 93 Meisterschaftsspiele für Biel bestritten hatte und zuletzt sogar Bieler Teamcaptain war, hat die Entwicklung bei seinem früheren Klub besorgt mitverfolgt. «Die Leute in Biel tun mir wirklich Leid. All diese Probleme, vor allem im Umfeld, haben dem FC Biel stark zugesetzt. Innerhalb von sechs Monaten ist hier vieles zerstört worden», bedauert Walthert. «In der Vorrunde hatten wir zuhause gegen Biel noch mit 1:4 verloren. Inzwischen hat sich das Blatt zu unseren Gunsten gewendet.» Das komme nicht von ungefähr. «Dahinter steckt harte Arbeit. Jeder gibt sein Bestes für Xamax und macht dies mit viel Herzblut.» fri
you come in peace, but you go back in pieces!
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