FC Bienne

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sleeper
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171415Beitrag sleeper »

Beim FC Biel hatte man mit Sanktionen gerechnet. Allerdings nicht so früh. Vor allem, weil mit dem Einlenken der Bieler Gruppe neue Hoffnung aufgekeimt war und man allgemeinhin annahm, dass die Liga noch die neuere Entwicklung abwarten würde (BT von gestern). Doch nach den Verfehlungen diverser Klubs in den letzten Jahren (siehe Zweittext unten) lassen die Kontrollorgane keine Milde mehr walten.

Die Disziplinarkommission der Swiss Football League spricht gegen den FC Biel wegen Verstössen gegen das Lizenzreglement eine Busse in der Höhe von 12 000 Franken aus und zieht dem Klub in der laufenden Saison einen Meisterschaftspunkt ab. Der Entscheid kann innert fünf Tagen beim Rekursgericht angefochten werden. VR-Präsident Carlo Häfeli war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Damit hat sich die Lage in Biel weiter zugespitzt. Der Druck auf den umstrittenen Klubbesitzer nimmt noch mehr zu. Am letzten Samstag nach dem Auswärtsspiel in Wohlen hatte er beteuert, die Aufträge seien über die Credit Suisse ausgeführt worden und die Löhne dürften am Montag nach 15 Uhr auf den Konti der Spieler gutgeschrieben werden. Fakt ist aber, dass auch gestern niemand sein Geld erhalten hat.

Am Nachmittag stand ein Training auf dem Programm. Bis die Mannschaft den Kunstrasenplatz bei der Tissot Arena betrat, verstrich viel Zeit. Hinter verschlossenen Türen wurde über die unhaltbare Situation diskutiert. «Es gibt keine Animositäten zwischen uns und dem Präsidenten», meinte danach Stürmer Gaëtan Karlen. Die Spieler wollen den Ball flach halten. «Klar ist die Moral angeschlagen», so Karlen zum Punktabzug und zu den ausbleibenden Löhnen. «Wir können uns aber immer noch motivieren. Jetzt hoffen wir einfach, dass das Geld am Morgen eintrifft.»

Die Geduld könnte schon bald, vielleicht bereits heute zu Ende sein. Auch bei den Angestellten in der Geschäftsstelle, die es sich gestern anders überlegt haben und an ihrem Arbeitsplatz erschienen. Das BT hat aus sicherer Quelle erfahren, dass heute wieder ein Vertreter der Spielergewerkschaft die Mannschaft besuchen wird. War Streik zumindest vordergründig noch kein Thema gewesen, könnte er jetzt zum probaten Mittel werden, um endlich zu seinem Recht zu kommen.

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Schon viele Klubs haben Punkte abgeben müssen

Immer wieder trieben in der Vergangenheit zu ambitionierte Präsidenten ihre Klubs in den Ruin. 1989 brechen Wettingen drei Millionen Franken Schulden das Genick, 1998 15 Millionen den FC Sion, der nur dank Nachlass-Stundung weiterexistierte. 2002 ist Lausanne-Sports an der Reihe. Hier drückten sechs Millionen Franken Schulden. Im selben Jahr geht der FC Lugano «unter». 2001 rettet sich der FC Luzern über einen Nachlass, nachdem die Bilanz deponiert worden war. Es folgten der FC Wil, ein erstes Mal der Servette FC, schliesslich 2012 Neuenburg Xamax.

Am Anfang von Relegation oder Konkurs standen stets Punkteabzüge nach Anzeigen bei der Disziplinarkommission. Nichteinhaltung der Lizenzbestimmungen oder finanzielle Unregelmässigkeiten waren die Gründe. Wie jetzt in Biel. Im einen oder anderen Fall wurde sogar die Staatsanwaltschaft wegen Dokumentenfälschung aktiv. bmb
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sleeper
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171469Beitrag sleeper »

Die Geduld der FC-Angestellten wird weiter auf die Probe gestellt. Auch gestern sind die auf Montag versprochenen Löhne vom Januar und Februar nicht ausbezahlt worden. Hinter verschlossenen Türen beriet sich die Mannschaft mit einem Vertreter der Spielergewerkschaft SAFP. Lucien Valloni, Präsident des Syndikats, erklärte gegenüber «Telebielingue»: «Viel wurde versprochen, nichts wurde eingehalten.» Fakt ist, dass die Gehälter noch nicht auf den Konti der Spieler eingetroffen sind und dass dem Klub nun eine klare Frist gesetzt wurde. Heute müssen die Löhne ausbezahlt werden, ansonsten würden nächste Schritte besprochen. «Wir haben angedroht, dass sich die Spieler das Recht vorbehalten, die Arbeit niederzulegen, wenn die Löhne nicht bezahlt werden.» Offenbar liegen die Nerven der Biel-Spieler blank. Aus dem Umfeld des Vereins heisst es, dass es kaum mehr Spieler gäbe, die bereit sind, unter diesen Bedingungen weiterzuarbeiten. Morgen findet das Training statt. Man darf gespannt sein, wie lange noch.

Investorengruppe sucht Lösung

Auch innerhalb der Bieler Investorengruppe ist man verärgert. «Häfeli nimmt einmal mehr seine Pflicht nicht wahr», sagt der Vertreter der Bieler Gruppe Dietmar Faes. Er habe ihn mehrmals versucht zu erreichen, auf eine Reaktion habe er vergeblich gewartet. Um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, startete die Bieler Gruppe Verhandlungen mit der Gewerkschaft. Sie wollen das Geld, das bisher zurückgehalten wurde (BT berichtete) direkt an das Spielersyndikat überweisen. Die Gewerkschaft soll dann die offenen Löhne der Spieler begleichen. Faes erklärt: «Es ist alles aufgegleist – wir warten nur noch auf das Ok einer Drittperson.»

Dietmar Faes hat auch zu den Spielern gesprochen. Er habe sie gebeten, ihnen Zeit bis Donnerstag zu geben und versprach, dass alle Beteiligten mit Hochdruck nach Lösungen suchen würden. «Ich verstehe, dass die Spieler verärgert sind. Aber auch wir waren auf so eine Situation nicht vorbereitet», so Faes. Er hofft, dass das Engagement der Bieler Gruppe einen «für alle schädlichen» Spieler-Streik abwendet.

Sorgen um den Trainer-Staff

Daneben gibt es weitere Entwicklungen, die Sorgen bereiten. Das Trainer-Diplom, das Petar Aleksandrov in Bulgarien erworben hatte, wird von der Liga nicht anerkannt. Das heisst, dass Aleksandrov nur ein Interimscoach bleiben wird. Der FC Biel braucht ab April einen neuen Haupttrainer. Für Faes ein «weniger dringliches» Problem. Der Markt an arbeitslosen Trainer sei momentan gross genug.

Es könnte zudem sein, dass die Bieler nicht nur einen neuen Haupttrainer suchen müssen, sondern auch einen neuen Assistenten. Laut Gerüchten verhandelt Vittorio Caruso mit dem FC Schaffhausen, wo gestern Axel Thoma als neuer Trainer und Sportchef vorgestellt wurde. Bestätigt wurde hingegen, dass Michael Silberbauer nicht mehr Teil desTrainer-Staffs ist. Der ausgebootete Defensivspieler, der als Videoanalyst tätig war, hat gestern gekündigt.
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171481Beitrag fangio »

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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171491Beitrag Rookie »

Je suis vraiment désolé pour le club. Mais ce n'est pas pour rien qu'il seraient (normalement) en 1e ligue déjà maintenant...
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Jai
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171501Beitrag Jai »

BT hat geschrieben:«Die Spieler tun mir leid»

Trotz fehlender Löhne haben die Spieler des FC Biel gestern trainiert. Derweil haben sich Dietmar Faes, Toni Sanktjohanser und Thomas Hurni mit der Spielergewerkschaft auf ein Vorgehen geeinigt.

Wie angekündigt, nahm die erste Mannschaft des FC Biel gestern das Training auf, obwohl weiterhin keine Löhne ausbezahlt wurden. Neben den dauerverletzten Spieler fehlte nur Janick Kamber, der sich nicht hundertprozentig fit fühlte. Die Stimmung war entspannt und das Team demonstrierte Geschlossenheit. Am Dienstag hatten sich die Spieler mit einem Vertreter der Spielergewerkschaft SAFP getroffen, um das Ausbleiben der Löhne zu besprechen. Dabei wurde auch ein Streik thematisiert. Offenbar bildeten sich zwei Gruppen. Während sich die eine Seite klar für die Weiterführung des Trainings aussprach, zeigten andere offen ihren Unmut, unter diesen Umständen weiterzuarbeiten. Um die Wogen wieder zu glätten, gingen die Profis anschliessend gemeinsam Mittagessen. Nachdem sich einige bei VR-Präsident Carlo Häfeli beklagt hatten, sich kaum mehr genug Nahrung leisten zu können, hat dieser beschlossen, die Rechnungen fürs Mittagessen aus eigener Tasche zu bezahlen.

Im Training bewiesen die Spieler, dass sie das Lachen nicht verloren haben. Die Profis spornten sich gegenseitig an und bejubelten gelungene Aktionen ausgelassen. Aus Spielerkreisen heisst es, dass man beschlossen habe, vorerst keine neuen Diskussionen zu starten, sondern sich auf das Wesentliche, den Fussball, zu konzentrieren.

Privatpersonen handeln

«Diese Einstellung beeindruckt mich», sagt Dietmar Faes. «Die Jungs spielen nun bereits seit zwei Monaten ohne Lohn und geben trotzdem alles für den Klub.» Der Präsident des Future Corners (Unterstützungsverein für die Nachwuchsabteilung) und Vertreter der Bieler Investorengruppe ist in engem Kontakt mit dem Spielersyndikat und versuchte fieberhaft, eine Lösung für das Lohn-Problem zu finden (siehe BT vom Mittwoch). Nach vielen Gesprächen habe man sich endlich auf ein Vorgehen geeinigt. Dietmar Faes, Ex-Präsident Toni Sanktjohanser und Ex-Verwaltungsrat Thomas Hurni haben sich bereit erklärt, je 20 000 Franken in einen Topf zu werfen. Das Geld soll nun direkt an die Spieler ausbezahlt werden. «Wir wollen das Geld nicht dem Klub geben und später feststellen, dass es irgendwo anders eingesetzt worden ist. Wir werden das von Häfeli angerichtete Schlamassel sicher nicht finanzieren. In erster Linie tun mir die Spieler leid», so Faes. Es könne ja nicht sein, dass sich einige in ihrem Alltag enorm einschränken müssen und man trotzdem vollen Einsatz von ihnen verlange.

Zeichen der Anerkennung

Die Idee stammt von der SAFP. Das Syndikat ist nun dafür verantwortlich, von allen Spielern eine Unterschrift für die Abtretungserklärung einzuholen. «Sobald wir die unterschriebenen Erklärungen erhalten, werden wir das Geld den Spielern zukommen lassen», erklärt Faes. Die Abtretungserklärungen besagen, dass Sanktjohanser, Hurni und Faes ihr investiertes Geld zurückerhalten, sobald den Spielern die fälligen Gehälter bezahlt werden.

Wenn alles reibungslos verlaufe, würden das Geld am kommenden Montag auf den Konti der Spieler ankommen. Es sei eine temporäre Lösung und ein Zeichen der Anerkennung, sagt Faes. «Trotz misslicher Bedingungen haben die Spieler auf die Zähne gebissen und stets weitergekämpft.» Dies sei nicht selbstverständlich und müsse gewürdigt werden, so der Kopf der Bieler Gruppe. Die Spieler seien über das Vorhaben informiert worden. Ob sie deshalb im Training die gute Laune verstreuten? Auf die finanziellen Problemen des Klubs wollten die Profis nicht näher eingehen.

Verband fordert Dokumente

Auch Neo-Trainer Petar Aleksandrov scheint während den Trainingseinheiten fokussiert. Erst nach dem Training zeigt er sich verärgert über die Diskussionen um seine Trainer-Diplome, die er in Bulgarien erhalten hatte.

Marco von Ah, Kommunikationsleiter vom Schweizer Fussballverband, sagt auf Anfrage, dass die Dokumente des neuen Chefcoaches noch geprüft werden müssten. Dem FC Biel bleiben zwei Wochen Zeit, die notwendigen Papiere einzureichen.



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Noch zwei Sekretärinnen

Beim FC Biel notiert man seit gestern den siebten unnatürlichen Abgang eines FC-Angestellten in den letzten sieben Monaten. Angefangen hat die grösste FC-Krise seit dem Gründungsjahr 1896 mit der Entlassung von Geschäftsführer Daniel Hinz Mitte August 2015. Ein Geschäftsführer wurde danach nicht mehr eingestellt. Vieles blieb fortan liegen. Neue Sponsoren konnten ebenfalls nicht mehr akquiriert werden, obwohl der FCin ein neues Stadion einziehen konnte. Im Dezember wurde Sekretär Philippe Schaffner nahegelegt, das Feld zu räumen. Er ging. Marketingleiter Alex Milosevic, der mit Carlo Häfeli nach Biel kam, kündigte seine Stelle Anfang Februar und wurde Tage später fristlos entlassen. Die vor dem Abgang von Schaffner eingestellte Bene Plüss wurde letzte Woche von Carlo Häfeli per sofort freigestellt.

Gestern erreichte das BT die Mitteilung, dass auch Verkäufer und Heimspiel-Organisator Markus Brawand geht, und gleich fristlos, da der Februar-Lohn ausgeblieben ist. Er kann ab Montag wieder seine frühere Arbeitsstelle einnehmen. Die Arbeiten als Sicherheitschef für die Partie vom kommenden Sonntag gegen Schaffhausen führt Brawand aus. «Es zerreisst mir das Herz, aber der Verstand hat gesiegt», sagt er.

Damit steht er nicht alleine da. Im Trainerstaff gingen Patrick Rahmen und Michael Silberbauer freiwillig, entnervt und enttäuscht über die Ereignisse beim Bieler Fussballklub. Auch sie warten noch auf die Löhne Januar und Februar. Die Geschäftsstelle ist derzeit noch mit zwei Sekretärinnen und total 110 Stellen-Prozenten (60 und 50) belegt. So blieb zum Beispiel gestern Nachmittag die Geschäftsstelle geschlossen. bmb
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sleeper
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171506Beitrag sleeper »

Grossen Respekt den Spielern!
Häfeli soll sich endlich verpissen und seine Aktien der Gruppe um Faes abtreten..
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sleeper
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171621Beitrag sleeper »

BT von heute:
Es war der erste Heimsieg in der Tissot Arena seit dem 3:1 vom 1. November 2015 gegen Aarau. Entsprechend gross war gestern die Freude bei der Mannschaft, die in den letzten Monaten nicht nur sportlich untendurch musste. «Heute hatten wir das Glück auf unserer Seite, das uns zuletzt in Wohlen noch fehlte», meinte ein zufriedener FC-Biel-Captain Kreso Ljubicic. «Man muss sich das Glück halt auch hart erarbeiten.» Der 2:1-Arbeitssieg gegen Schaffhausen war ein starkes Signal, dass die Mannschaft trotz der schwierigen Umstände noch lebt. «Was drumherum passiert, muss man wegstecken», sagte Ljubicic. Keine einfache Vorgabe, wenn die Lohnzahlungen so lange ausbleiben und viele Spieler privat selber in finanzielle Nöten geraten. «Jetzt kommen die Löhne», so Ljubicic.

Mr. Cymrot und weitere Financiers

Erneut bestätigte Bernhard Wiedmann, der Berater von VR-Präsident Carlo Häfeli, dass die Zahlungsaufträge ausgeführt worden seien (siehe BT vom Samstag). Die insgesamt 85 000 Franken für die Januarlöhne sollen laut Wiedmann heute oder spätestens morgen auf den Konti der Mannschaftsmitglieder sein. In den letzten Tagen hatte der FC Biel von einem Investor 300 000 Franken erhalten, «um kurzfristige Löcher zu stopfen und den Spielbetrieb aufrecht zu halten», so Wiedmann. David Cymrot heisst der New Yorker Geschäftsmann, bestätigte Wiedmann. Er sei einer von drei Financiers, die beim FC Biel einsteigen. Wiedmann will «alle Namen nennen, sobald die Gelder hereingekommen sind.»

Cymrot vertritt einen Energiekonzern mit Sitz in der Schweiz. Gegenüber dem «Blick» meinte Cymrot lediglich, «Ich bin ein Fussballfan.» Der neue Investor wird mit der «Universal Energy Trading AG» in Cham in Verbindung gebracht. Im Handelsregister steht, dass der Zweck dieser Firma der Einkauf von Benzin, Diesel und anderen Treibstoffen für den Betrieb von Motorfahrzeugen auf dem Weltmarkt sei sowie der Verkauf der Treibstoffe in die Ukraine. Ferner «die Durchführung von Finanzgeschäften aller Art.» Wiedmann wollte gestern nichts Näheres preisgeben und verwies auf eine Medienkonferenz, die in rund zwei Wochen durchgeführt werde, sobald alles gut über die Bühne gegangen sei.

«Mir geht es darum, auch nächste Saison in der Challenge League zu spielen», so Wiedmann. Aufgrund der aktuellen Lage und weil die Zeit drängt, wollen die Investoren eine Million bereitlegen, als Garantie für die Liga. Dass Biel wegen der offenen Verfahren weitere Punkte verlieren dürfte, scheint Wiedmann nicht zu beunruhigen. «Ich gehe davon aus, dass die Liga nicht dagegen ist, dass der FC Biel in der Challenge League bleibt.» Man stehe in Kontakt mit der Liga, auch was das Lizenzierungsverfahren für nächste Saison betrifft. Heute läuft die Frist für die Nachlieferung von Unterlagen ab. Sollte noch etwas fehlen, wird die Lizenzkommission weitere Dokumente einfordern. Die Eröffnung der Lizenzentscheide ist am 25. April. Wie gross Biels Chancen sind, ist nicht abzuschätzen und im Moment auch nicht das vordringliche Thema, zumal weiterhin der Konkurs droht. Wiedmann ist zuversichtlich, alles in den Griff zu kriegen.

Häfelis Aktien auf einem Sperrkonto

Gemeinsam mit Carlo Häfeli verfolgte er in der VIP-Loge der Tissot Arena das Spiel und freute sich über den Sieg. Häfelis Aktien liegen derzeit auf einem Sperrkonto und werden den Investoren übergeben, sobald die Gelder geflossen sind. Obwohl nun nicht die Bieler Gruppe die Aktien erhält, hoffen Häfeli und Wiedmann auf eine Weiterführung der Zusammenarbeit. «Der FC Biel soll ein Bieler Verein bleiben», so Wiedmann. Trotz der neuen Investoren. Über die Zukunft von Häfeli als VR-Präsident werde eine ausserordentliche Generalversammlung entscheiden. Entscheidend für die Spieler wird nun aber sein, ob heute oder spätestens morgen die seit Langem versprochenen Löhne auf den Konti landen.

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Vorne die nötige Effizienz und hinten ein reaktionsschneller Frick

Hatte dem FC Biel in der Vergangenheit die mangelnde Chancenauswertung viele Punkte gekostet, agierte gestern seine Offensive überaus effizient. Nach einem harzigen Start nutzte der von Marchesano ideal lancierte Sliskovic in der 38. Minute die erste Bieler Chance. Fünf Minuten später wurde Brunner im Sechzehnmeterraum von Neitzke von den Beinen geholt, worauf Marchesano vom Penaltypunkt aus traf. Zwei Möglichkeiten hatten Biel zur 2:0-Pausenführung gereicht, während das erstmals unter seinem neuen Trainer Axel Thoma angetretene Schlusslicht sein Chancenplus nicht in Zählbares umsetzen konnte. Dies hatte seinen Grund in Frick. Der Bieler Goalie zeigte diesmal eine ausgezeichnete Partie, war reflexschnell und hatte auch das Glück auf seiner Seite, als Frontino noch beim Stand von 0:0 nur den Pfosten traf.

Schaffhausen erhöhte zwar nach dem Seitenwechsel den Druck und kam in der 66. Minute durch Mujic verdient zum Ausgleich. Zu mehr reichte es aber für die Gäste nicht mehr, auch dank Frick, der eine Viertelstunde vor Schluss einen Abschlussversuch des alleine anstürmenden Gül vereitelte. «Dieser Sieg tut uns wirklich gut», meinte ein zufriedener Bieler Schlussmann. «Ich konnte meinen Teil dazu beitragen. Schade, dass ich letztlich nicht ohne Gegentor geblieben bin.» Trotz der finanziellen Krisensituation habe man aber auf dem Platz Moral bewiesen. «Wir haben gelernt, Tag für Tag zu nehmen und unser Bestes zu geben. Die Stimmung war heute bedeutend besser.» Darauf, ob er nach den positiven Ankündigungen von oben den Lohn erwartet, antwortete Frick: «Ich warte jeweils nur auf das nächste Spiel.» Dieses steht am Samstag in Lausanne auf dem Programm, wo Biel mit dem Leader eine grosse Knacknuss vorgesetzt wird. fri
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Jai
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171631Beitrag Jai »

Es wäre schön, wenn die Spieler nun ihr Geld erhalten würden. Diesem komischen Investor traue ich aber noch nicht wirklich über den Weg. Die Bieler Gruppe wäre mir um einiges lieber.
Sonntagsblick hat geschrieben:Gegenüber SonntagsBlick sagt der angebliche New Yorker Financier David Cymrot lediglich: «Ich bin ein Fussballfan.» Mehr ist ihm nicht zu entlocken.

Wo Biel liegt, weiss er nicht, und dass der Verein bis zu zwei Millionen Franken Schulden hat, ebenfalls nicht.

SonntagsBlick hätte gerne Carlo Häfeli mit den Vorwürfen konfrontiert. Er reagiert seit Wochen nicht auf Anrufe und SMS.
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Blueliner
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171662Beitrag Blueliner »

Weiss jemand ob die Gehälter der Spieler nun auf den Konten eingegangen sind? Es würde mich doch sehr überraschen wenn die Ankündigung von Häfeli für einmal der Wahrheit entsprechen würde.
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sleeper
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171665Beitrag sleeper »

Es ist einfach unglaublich schade wie ein 1896 gegründeter Verein von einer Person so an die Wand gefahren wird..
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Neez
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171667Beitrag Neez »

sleeper hat geschrieben:Cymrot vertritt einen Energiekonzern mit Sitz in der Schweiz. Gegenüber dem «Blick» meinte Cymrot lediglich, «Ich bin ein Fussballfan.» Der neue Investor wird mit der «Universal Energy Trading AG» in Cham in Verbindung gebracht. Im Handelsregister steht, dass der Zweck dieser Firma der Einkauf von Benzin, Diesel und anderen Treibstoffen für den Betrieb von Motorfahrzeugen auf dem Weltmarkt sei sowie der Verkauf der Treibstoffe in die Ukraine. Ferner «die Durchführung von Finanzgeschäften aller Art.» Wiedmann wollte gestern nichts Näheres preisgeben und verwies auf eine Medienkonferenz, die in rund zwei Wochen durchgeführt werde, sobald alles gut über die Bühne gegangen sei.
Du meine Güte, da müssen aber alle Alarmglocken schrillen! Treibstoffe in die Ukraine vertickern? Wer in der Ukraine benötigt wohl Treibstoff und kann diesen nicht selbst beschaffen? Da muss wohl jemand Geld verstecken, welches er mit Geschäften verdiente, die eigentlich unter Sanktionen stehen dürften...
http://www.bluewin.ch/de/index.php/501, ... et_id=3889
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"Nein, dieser EHC Biel stinkt mir ein bisschen zu sehr nach Erfolg, um ihn im Rennen um die Playoffplätze einfach abzuschreiben."
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171668Beitrag sleeper »

Langsam frage ich mich was Häfeli zu verstecken hat... Wiso tritt er seine Aktien nicht einfach an die Gruppe aus Biel ab?!
Wie sieht der VR momentan aus? Häfeli, seine Marrionette, ein Puffbesitzer und jetzt noch ein dubioser Investor aus New York? Habe ich das richtig im Kopf?
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171671Beitrag fangio »

Je me répète un peu, mais bye bye...
Quand un mec s'entête comme ce président qui n'en n'a rien à foutre du foot..
J'ai bien connu ça à Neuchâtel..

http://www.journaldujura.ch/sport/fc-bi ... E.facebook
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171673Beitrag jaykay »

sleeper hat geschrieben:Langsam frage ich mich was Häfeli zu verstecken hat... Wiso tritt er seine Aktien nicht einfach an die Gruppe aus Biel ab?!
Wie sieht der VR momentan aus? Häfeli, seine Marrionette, ein Puffbesitzer und jetzt noch ein dubioser Investor aus New York? Habe ich das richtig im Kopf?
fast:

ein dubioser investor aus new york, welcher notabene nicht mal weiss, wo wir uns auf der landkart befinden - aber hey, er liebt fussball! :mrgreen:

Irgendwie kommt mir dieser Häfeli vor, als sei er ein anwalt, dem langweilig ist, und mit sich mit dem FC Biel selbst arbeit zueschüfelet... ich kanns noch immer nicht verstehen, dass so etwas heut zu tage noch möglich ist - und alle schauen weiterhin einfach zu.
Die Situation lässt sich nicht mit der letzten Saison vergleichen. Ich mache mir keine Sorgen. - Kevin Schläpfer, 28.10.2016


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Mike
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Re: FC Bienne

Beitrag: # 171681Beitrag Mike »

jaykay hat geschrieben:fast:
ein dubioser investor aus new york, welcher notabene nicht mal weiss, wo wir uns auf der landkart befinden - aber hey, er liebt fussball! :mrgreen:
Irgendwie kommt mir dieser Häfeli vor, als sei er ein anwalt, dem langweilig ist, und mit sich mit dem FC Biel selbst arbeit zueschüfelet... ich kanns noch immer nicht verstehen, dass so etwas heut zu tage noch möglich ist - und alle schauen weiterhin einfach zu.
Das Ergebnis unserer Gesellschaft und des Rechtssystems. Wenn du eine Kippe fallen lässt zahlst du hundert Schtutz Busse. Daneben kannst du aber völlig unbehelligt und Straffrei einen Traditionsverein an die Wand fahren. Aber ich sage es nochmals. Hinter dem Entscheid Häfeli zu engagieren stand ein VR. Und dessen Mitglieder sind an der Misere auch nicht unschuldig.

Vor Gericht sind alle gleich ->die Armen arm, die Reichen reich!
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